Von Dieter Keller – Winterbach. Die Initiative Rems-Murr nazifrei! erinnert mit einer Kundgebung an den schrecklichen rassistischen Brandanschlag von Winterbach vor fünf Jahren. Die Kundgebung findet am Samstag, 9. April, um 14 Uhr auf dem Marktplatz beim Rathaus in Winterbach statt.
Die Veranstalter wollen mit der Kundgebung nicht nur an dieses schreckliche Ereignis erinnern, sondern ein klares Zeichen setzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. April 2011 überfiel eine neofaschistische, rechtsradikale Horde neun Migranten auf einem Gartengrundstück in Winterbach. Nach einer mörderischen Hetzjagd und einem Brandanschlag auf eine Gartenhütte, in die die Gehetzten flüchteten, entkamen diese in allerletzter Sekunde dem Feuertod.
Nicht schweigen–aufklären–aktiv werden …
… gegen Rassismus und rechte Gewalt
Der Brandanschlag und die vielen folgenden Anschläge und Übergriffe gegen Geflüchtete und „ihre“ Heime haben gezeigt, so heißt es im Aufruf „wohin rassistische Hetze und rassistische Gewalt führen können. In vielen Teilen von Deutschland schossen rassistischen Bewegungen wie giftige Pilze aus dem Boden.“ Das Klima in unserem Land werde rauer und rücke weiter nach rechts. Ausdruck dafür seien auch die Wahlergebnisse der selbsternannten „Alternative für Deutschland“ (AfD). Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, gepaart mit sozialer Demagogie, wie sie die AfD betreibt seien ein gefährliches Gemisch. Nicht die Flüchtlinge seien unser Problem, sondern die Wirtschaftskriminellen, Steuerflüchtlinge und Steuerbetrüger. Hierzu will die Initiative Rems-Murr nazifrei! nicht schweigen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit seien nicht zu tolerieren. Sie drängten zum Protest auf die Straße. Schweigen und Ignoranz würden ein gefährliches Klima fördern. Wenn viele wegschauen, würden sich die Faschisten wohlfühlen. Doch „insgesamt ist der Zulauf der Gegenbewegungen erfreulich. Daran gilt es anzuknüpfen“, heißt es weiter im Aufruf.
Gemeinsam widersetzen
Die Initiative Rems-Murr nazifrei! sieht in dieser Aktion auch ein Aufgalopp von Protesten gegen den geplanten Landesparteitag der AfD am 23. April in Waiblingen und dem geplanten Bundesprogrammparteitag in Stuttgart am 30. April (siehe auch „Den Brandstiftern einheizen„). Sie ist der parlamentarische Arm dieses Rechtsrucks. Mit weiteren demokratischen Kräften will man sich dieser reaktionären, rechtspopulistischen Partei in den Weg stellen. Mit unterschiedlichen ineinander greifenden Aktionen will man die Bevölkerung aufklären und der AfD verdeutlichen: „Unser Widerstand geht in eine neue Runde.“
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