Stuttgart. Um die 70 Mieterinnen und Mieter aus dem Hallschlag versammelten sich am Donnerstag, 12. Mai, spätnachmittags zu einer Kundgebung vor dem Kundencenter der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG im Hallschlag. Sie protestierten mit Worten und Trillerpfeifen gegen eine vom 1. Juli an geforderte Mieterhöhung. Anschließend gab es eine lautstarke Demonstration durch den Stadtteil, bei der die Zahl der Protestierer auf um die 100 anwuchs.
Bei der Demo wurden Sprüche skandiert, wie „Hopp, hopp, hopp – Mietpreisstopp“, „keine Profite mit unserer Miete“ und „Wir sind hier, wir sind laut, weil man unsere Kohle klaut“. Kinder, die bei der Demo waren, riefen: „Wir wollen ein eigenes Zimmer.“
In ihrer Rede betonte Ursel Beck vom Vorstand der Mieter/Bürgerinitiative, dass für sehr viele Mieter die Grenze der Belastbarkeit bei der Miete längst überschritten sei. Es könne nicht sein, dass die SWSG als hundertprozentig städtische Gesellschaft sich bei der Miethöhe am Mietspiegel statt an den Einkommen der Mieterinnen und Mieter orientiert. Während die realen Nettoeinkommen in den letzten Jahren stagniert seien, seien die Mieten bei der SWSG um 30 Prozent gestiegen.
Ursel Beck wies darauf hin, dass es einen Grundsatzbeschluss des SWSG-Aufsichtsrats gebe, die Mieten bei der SWSG alle drei Jahre um bis zu 10 Prozent zu erhöhen. Nur aufgrund der bereits über ein Jahr andauernden Kampagne der Mieterinitiativen wurde diesmal eine Erhöhung von 6 Prozent beschlossen. Aber auch 6 Prozent Mieterhöhung sind für die SWSG-Mieterinitiativen nicht akzeptabel. Sie fordern einen Mietpreisstopp.
Der Protest richtete sich auch gegen den Abriss weiterer Wohnungen im Hallschlag zugunsten von teureren Neubauten. „Es darf nicht sein, dass es in Stuttgart bald keinen Stadtteil mehr gibt, in dem es für Gering- und Durchschnittsverdiener, Rentnerinnen und Rentner oder sozial Benachteiligte bezahlbare Wohnungen gibt“, so Ursel Beck.
Hier gibt es einen kleinen Videobeitrag über die Demonstration gegen die Mieterhöhung bei der SWSG.
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