Von Frantisek Matous – Basel. Im Zug eines weltweiten Aktionstags gab es am Samstag, 21. Mai, in Basel bereits den zweiten „March against Monsanto & Syngenta“. Zu der Demonstration hatten unter der Federführung des Vereins MultiWatch etwa fünfzig Organisationen und Verbände grenzüberschreitend aufgerufen. Es kamen mehr als 2000 TeilnehmerInnen aus der ganzen Region.
Basel erlebte als Hauptsitz des Agrochemiekonzerns Syngenta in diesem Frühjahr bereits mehrere Protestaktionen. Mitte April kam das „Schwarzbuch Syngenta“ heraus. Die AktivistInnen von MultiWatch beleuchten darin den Basler Agro-Multi von verschiedenen Seiten. Was steckt hinter dem Konzern, und welche Rolle spielt dabei die Chemie-Stadt Basel?
Zur Lancierung des Schwarzbuches organisierte MultiWatch zusammen mit dem Aktivisten der Kleinbauerngewerkschaft MST, Celso Ribeiro Barbosa aus Brasilien, eine Vortragsreihe durch die Schweiz. Auf die umweltschädigenden Praktiken der Syngenta und Gefahren der Nahrungsmittelproduktion „nicht für Menschen, sondern für das Kapital“ wurden auch die BesucherInnen der Aktionärsversammlung des Konzerns mit einer Aktion vor dem Tagungsort am 26. April aufmerksam gemacht.
Die Demonstration vom Samstag vereinte die ganze Vielfalt der Bewegung für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine menschenfreundliche Wirtschaftsform in ihren Gemeinsamkeiten, aber auch in ihren Widersprüchen. Einig waren sich alle, dass die Konzentration der Welternährungsproduktion in den Händen einiger weniger gewinnorientierter Konzerne eine große Gefahr bedeutet – sowohl für die Umwelt, wie auch für den Menschen.
Die Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Paraquat sind in Europa weitgehend verboten, finden jedoch in der Dritten Welt nach wie vor massiv Verwendung. Ihr Einsatz wurde ebenso angeprangert wie auch der unkontrollierte Anbau von genmanipulierten Nutzpflanzen. Forderungen nach einem Stopp von Pestiziden, gentechnisch verändertem Saatgut und der Patentierung von Saatgut durch die Agromultis wurden laut.
Syngenta wurde auch für das Bienensterben mitverantwortlich gemacht. Eine rein biologische Landwirtschaft wurde thematisiert, wie auch die vegane Lebensweise – aber auch die demokratische Kontrolle der Konzerne und schließlich die Überwindung der Kapitalismus.
Der Demonstrationszug durch die Altstadt bis zum Hauptsitz der Syngenta verlief friedlich. Er wurde unterbrochen durch Redebeiträge und Aktionen und nahm dann nach der Schlusskundgebung vor der Syngenta einen Volksfestcharakter an: Es gab Musik, Tanz und verschiedene künstlerische Darbietungen.
- Protestaktion an der Syngenta Generalversammlung vom 26. April 2016
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