Fellbach. Eine rechte Gruppierung namens „Fellbach wehrt sich“ plant für Freitag, 17. Juni, eine Kundgebung auf dem Kirchplatz in Fellbach mit anschließendem Spaziergang zum ehemaligen Freibad, wo eine Unterkunft für Geflüchtete entstehen soll. Beginn ist um 19 Uhr vor dem Fellbacher Rathaus. AntifaschistInnen wollen ab 18.30 Uhr rund um den Kundgebungsort präsent sein. Eine antirassistische Kundgebung ist an der Ecke Tainerstraße/Pfarrer-Sturm-Straße an der Haltestelle Lutherkirche geplant.
Die rechte Kundgebung wird offenbar aus dem Spektrum der „Reichsbürger“ heraus organisiert. Als Zweck wird die „Information über Sicherheit und „Flüchtlinge““ genannt. Auf der Seite der Gruppe wird Hass auf Geflüchtete, Muslime und MigrantInnen deutlich, überdies über einen angeblichen „Linksruck“ der Gesellschaft und der Medien geklagt.
„Immer wieder hat sich in der Geschichte gezeigt, dass mit reaktionären Denkmustern komplexe gesellschaftliche Verhältnisse und vorhandene Missstände mit einem Fingerzeig auf Minderheiten, die zu Sündenböcken erklärt werden, scheinbar einfach ‚erklärt‘ werden können“, heißt es im Aufruf der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart zur Gegendemonstration. Dabei seien „das kapitalistische System und seine Profiteure verantwortlich für das Elend der deutschen Arbeitslosen, ebenso wie für das der geflüchteten Menschen, die wegen Krieg, Waffenexporten oder dem wirtschaftlichen Würgegriff reicher EU-Staaten, wie der BRD, ihre Heimat verlassen und sich in eine ungewisse Zukunft flüchten mussten“.
Das Spektrum der Organisatoren der rechten Kundgebung in Fellbach wirke zwar auf den ersten Blick eher bemitleidenswert. Dennoch dürfe man derartige Veranstaltungen nicht unterschätzen: „Seit Jahren gibt es im ‚Rems-Murr-Kreis‘, zu dem Fellbach gehört, eine starke Naziszene, die immer wieder durch brutalste Anschläge auf MigrantInnen, bis hin zum versuchten, neunfachen Mord in Winterbach 2011 auffiel.“
„Wir werden es nicht zulassen, dass in unserer Stadt – einem multikulturell geprägten Stuttgart – und der unmittelbaren Region der Grundstein für die nächsten Pogrome gegen Geflüchtete gelegt und eine Stimmung der Spaltung verbreitet wird“, kündigen die Organisatoren der Gegenkundgebung an.
Folge uns!