Von unseren ReporterInnen – Stuttgart. 90 Menschen fanden am Samstag, 25. Juni, zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz in Stuttgart zusammen, um gegen die Auspeitschung iranischer Minenarbeiter zu protestieren.
Im Juni dieses Jahres sind 350 Arbeiter einer Goldmine in Agh Dareh in den Streik getreten, hieß es auf einem bei der Kundgebung verteilten Flyer. Agh Dareh liegt in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan, die an der südlichen Grenze des Landes Aserbaidschan angrenzt. 17 der Minenarbeiter sollen von einem Gericht zu jeweils 100 Peitschenhieben verurteilt worden sein. Viele seien mit Geldstrafen und Berufsverbot von bis zu drei Jahren bestraft worden.
Eine Teilnehmerin der Kundgebung, die vor einiger Zeit aus dem Iran geflohen ist, erklärte uns, dass die gesamte Familie eines Arbeiters unter den Strafen zu leiden habe. Einer der Arbeiter soll Selbstmord begangen haben, weil er die Miete nicht mehr hat zahlen können.
Zu der Kundgebung hatte die Deutsch-Iranische Völkerfreundschaftsinitiative Stuttgart aufgerufen. Für die Form der Bestrafung machen sie die iranische Regierung unter Präsident Hassan Ruhani verantwortlich, der eine religiöse Gesetzgebung nach Art einer Scharia durchsetzt. Dass es jedoch überhaupt zur Unterdrückung von Streiks komme, habe seine Ursache im kapitalistischen System. Die Initiative forderte daher: „Die Reichtümer müssen denjenigen gehören, die sie schaffen. Dies ist nur mit der proletarischen Revolution möglich.“
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