Von Alfred Denzinger – Stuttgart. Die AfD-Fraktion veranstaltete am Donnerstag, 30. Juni, im Stuttgarter Rathaus ein Sommerfest. Drinnen die Herren Professoren Meuthen und Maier und ihre Gefolgschaft. Draußen der Besuch von rund 20 AfD-GegnerInnen.
„Wir sind zwar traurigerweise diesmal nicht eingeladen worden, dennoch findet die Feier nicht ohne uns statt“, stellte eine Aktivistin entschieden fest. Sie erklärte, dass AntifaschistInnen immer auftauchen und AfD-Anhänger mit Protest konfrontieren werden, wenn sie irgendwo auftauchen.
AfD kämpft mit Schwierigkeiten
Das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS) erklärte später auf seiner Homepage: „Toll finden wir übrigens auch, dass sie immer mehr auf städtische Räume angewiesen sind, weil viele GastronomInnen keine Lust haben, ihre Räume für den reaktionären Haufen herzugeben. Damit das so bleibt und noch schwieriger für die AfD wird, in Stuttgart Fuß zu fassen, werden wir sie auch in Zukunft nicht in Ruhe lassen. Versprochen.“
Die AfD-Veranstaltung wurde von der Polizei und einem privaten Sicherheitsdienst abgeschirmt. Die Protestaktion endete bereits nach fünf Minuten.
Die abziehenden DemonstrantInnen wurden beim Weggehen von vier Polizeibeamten in gebührlichem Abstand verfolgt. Als sich die AfD-GegerInnen an einer U-Bahnstation trennten, stand die Polizeitruppe offensichtlich vor einer schweren Entscheidung. Nach einigem Zögern entschieden sich die Beamten, zusammen zu bleiben. Sie verfolgten eine kleine Gruppe bis zum Schlossplatz. Das polizeiliche Interesse war dort entweder verflogen, oder die Lage wurde der Verfolgertruppe zu „unberechenbar“. Denn dort befanden sich zu diesem Zeitpunkt singende und tanzende KurdInnen bei ihrer Mahnwache.
Ein Kurde erklärte den Beobachter News, dass der Platz um das Herzog-Christoph-Denkmal in Kobaneplatz umbenannt wurde. Das hat allemal Sinn, da es in der Vergangenheit mehrfach zu irritierenden Situation kam, weil sich das Denkmahl am Rand des Schlossplatzes befindet und potentielle DemonstrationsteilnehmerInnen bei der Ortsangabe „Schlossplatz“ immer vor dem „Kubus“ verweilten.
Die Mahnwache endete an diesem Tag nach neuntägiger Dauer. Gegen 19 Uhr stellten sich die AktivistInnen vor ihrem Infozelt auf und sangen zusammen die kurdische Unabhängigkeithymne.
Angekündigter Angriff von „AYTK“ blieb aus
Die türkische Nationalistengruppierung AYTK hatte ankündig, die Mahnwache am Schlossplatz anzugreifen. Dennoch war von türkischen Faschisten nichts zu sehen. Eine Kurdin vermutete, dass den AYTL-Leuten vermutlich zu viele kurdische Jugendliche vor Ort präsent waren.
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