Stuttgart. Nach Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ von Mittwoch, 6. Juli, bestätigt der Bundesrechnungshof, dass die Kosten für das Projekt Stuttgart 21 10 Milliarden Euro betragen werden, wie es der Verkehrsexperte Martin Vieregg berechnet hat. Die Parkschützer sehen darin einen Grund mehr, sich für das Alternativkonzept „Umstieg 21“ stark zu machen. Sie rufen für Samstag, 16. Juli, zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration auf. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz, das Motto „Raus aus der Grube – Projekt Zukunft in Stuttgart“.
Der Landesgeschäftsführer der Linken Bernhard Strasdeit forderte angesichts der neuen Zahlen von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), die Zahlungen für das Projekt einzustellen. Ähnlich äußerte sich der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Linken Michael Schlecht: „Auf Grundlage bahninterner Unterlagen belegt der Bundesrechnungshof eindeutig: Stuttgart 21 ist unwirtschaftlich und nicht finanzierbar, egal wie man es dreht und wendet. Für dieses verkehrlich nutzlose Projekt darf nicht weiter öffentliches Geld verschwendet werden.“
Alle Vertragspartner von S 21 müssten spätestens nach dieser Meldung anerkennen, dass Stuttgart 21 nicht finanzierbar sei, heißt es in der Mitteilung der Parkschützer. Es sein „höchste Zeit, sich von der Grube zu verabschieden und über Alternativen nachzudenken“, erklärt ihr Pressesprecher Matthias von Herrmann: „Es kann nicht sein, dass Verkehrsminister Winfried Hermann und der Stuttgarter OB Fritz Kuhn weiter dumm-doof die von Bahn-Chef Grube präsentierten Zahlen glauben, obwohl alle Welt weiß, dass diese völlig unrealistisch sind – jetzt sogar vom Bundesrechnungshof bestätigt. Es kann nicht angehen, dass hoch-bezahlte Politiker sich in vollständiger Realitätsverweigerung üben statt ihren Pflichten gegenüber Land und Stadt nachzukommen! Es ist an der Zeit, dass die Herren sich selbst informieren, statt über schlechte Information zu jammern und der Bahn trotzdem weiter jeden Schwachsinn zu glauben.“
Das Konzept „Umstieg 21“ stehe für einen Stuttgarter Hauptbahnhof, der als echter Verkehrsknotenpunkt im Zentrum der Stadt dient. Städtebaulich nutzbare Flächen, die aktuell noch von Stuttgart 21 blockiert sind, sollten sofort für den Wohnungsbau genutzt und das S-Bahn-Netz in der Region verbessert und erweitert werden.
Folge uns!