Warschau. Sechs polnische Organisationen aus der Friedens- und sozialen Bewegung und das internationale Netzwerk „No to War – No to NATO“ hielten vom 8. bis zum 10. Juli in Warschau einen NATO-Gegengipfel ab. Sein Motto: „No to War – No to Militarism – Help for Refugees“. Es diskutierten mehr als 150 Personen aus 18 Ländern, unter anderem aus Russland, den USA, Tschechien, Ukraine, Polen, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Belgien und Spanien. Am Montag, 11. Juli, gibt es um 20 Uhr im Forum 3 in der Gymnasiumstraße 21 in Stuttgart einen aktuellen Bildbericht über das Treffen.
Ziel der Veranstaltung war und bleibt die Überwindung des größten Militärbündnisses der Welt, das weltweit permanent in Kriege verwickelt ist. Diskutiert wurde über die aktuellen Kriege und Konflikte, über die Gestaltung des Frieden, soziale Gerechtigkeit und gemeinsame Sicherheit in Europa. Der verstärkte Militarismus im Osten Europas, besonders durch die Truppenpräsenz, die aggressiven Manöver und den Raketenabwehrschirm der NATO, rufen Besorgnis hervor. Es drohen Szenarien bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa.
Die TeilnehmerInnen des Gegengipfels waren sich darüber einig, dass die internationale Friedensbewegung vor einer großen Herausforderung steht. Sie fordern, dass die von der NATO mit herbeigeführte Konfrontation mit Russland, die globalen Rüstungsvorhaben wie der Raketenabwehrschirm und die Modernisierung der Atomwaffen beendet werden, damit ein Prozess der Kooperation in Europa wieder eine Chance bekommt. Die Verlegung von NATO-Militärstrukturen an die Westgrenze Russlands und die russischen Gegenreaktion berge die Gefahr eines bewusst oder versehentlich angezettelten Krieges. Ein gemeinsames, kooperatives Sicherheitssystem, das sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet sei die Alternative.
Eine intensivere internationale Vernetzung der Friedens- und sozialen Bewegungen und eine notwendigen Vernetzung mit Osteuropa und Russlands waren Ziel dieses Treffens. Es ging am Samstag mit einer Friedensdemonstration und am Sonntag mit einer Strategiedebatte der internationalen Friedensbewegung zu Ende.
Mitglieder der Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF) haben bei der Konferenz die TeilnehmerInnen zu einem internationales Solidaritätstreffen „Fluchtursachen überwinden – für ein Menschenrecht auf Frieden“ (Konferenz, Konzert und Aktionen) im Oktober 2016 auf der griechischen „Flüchtlings-Insel“ Lesbos eingeladen. Das Theodorakis Ensemble überbrachte bei der Abschlusskundgebung in Warschau mit einem Liedprogramm die musikalischen Grüße des griechischen Komponisten, der die Schirmträgerschaft für dieses Treffen übernehmen soll.
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