Ulm. Wie in vielen anderen Städten Deutschlands gab es am Sonntag, 17. Juli, auch in Ulm eine Demonstration gegen den gescheiterten Putsch in der Türkei. Auf dem Münsterplatz versammelten sich bis zu 500 TeilnehmerInnen.
Den Vormittag über hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass auf dem Ulmer Münsterplatz eine Demonstration stattfinden würde. Mobilisiert wurde über soziale Netzwerke. Gegen 15 Uhr waren um die 250 DemonstrantInnen vor Ort. Ihre Zahl verdoppelte sich bis zum Ende der Demonstration auf knapp 500.
Nach Angaben von Rainer Türke, dem Leiter des Ordnungsamts der Stadt Ulm, war die Demonstration nicht angemeldet. Sowohl der Ordnungsamtleiter als auch die Polizei, die mit vier Einsatzkräften vor Ort war, schienen sichtlich überrascht von der Teilnehmerzahl und wirkten etwas überfordert.
Unmut über Soundcheck auf dem Münsterplatz
Die Demonstration fiel genau auf den Schwörsonntag – den Tag, an dem auf dem Münsterplatz am Abend ein Großevent mit der Band „Revolverheld“ geplant war. In Absprache mit der Polizei und der Security wurde den DemonstrationsteilnehmerInnen eine gute halbe Stunde Redezeit am Versammlungsort gewährt, mit einem anschließenden Demonstrationszug durch die Fußgängerzone in Richtung Ulmer Hauptbahnhof.
Als gegen 15.15 Uhr von der Kundgebung unbeirrt der geplante Soundcheck für das „Revolverheld“-Konzert begann, machten die DemonstrantInnen ihrem Unmut Luft. Mit lautstarken Rufen versuchten sie gegen die Musik anzugehen. Unter anderem fiel der Fluch „Hurensohn verrecke“, wie uns wörtlich übersetzt wurde. Um zu schlichten, unterbrach die Stadt den Soundcheck kurzzeitig.
Allah ist der einzige Gott
Gegen 15.30 Uhr bewegte sich der Demonstrationszug in Richtung Hauptbahnhof. Viele TeilnehmerInnen waren in türkische Fahnen gehüllt. Auf einem der wenigen Plakate stand „Nein zum Putsch“. Immer wieder wurden „Türkiye“-Rufe laut.
Eine Demonstrantin übersetze einen ständig wiederkehrenden Ruf mit „Allah ist der Größte und einzige Gott.“ Bevor sich die Kundgebung gegen 16 Uhr auflöste, ertönte noch drei Mal „Allahu Akbar“. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle – beobachtet von vier Polizeikräften in zwei Streifenwägen, die sich in 50 bis 100 Meter Abstand positionierten.
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