Stuttgart. Es war eine machtvolle Demonstration: Mindestens 4000 GegnerInnen des Tiefbahnhof-Projekts Stuttgart 21 versammelten sich am Samstag, 16. Juli, in der baden-württembergischen Landeshauptstadt zum Protest. Unter dem Motto „Raus aus der Grube!“ forderten sie bei ihrer Kundgebung auf dem Schlossplatz und einer anschließenden Demonstration durch die Innenstadt einen „Umstieg 21„. Gemeint ist ein Konzept für den Umstieg auf eine gutes Verkehrs- und Städtebauprojekt. Er scheint den Stuttgart-21-Kritikern trotz der bereits fortgeschrittenen Bauarbeiten noch machbar.
„Die Diskussion um Alternativen zu Stuttgart 21 ist eröffnet, zumal Stuttgart 21 finanziell am Ende ist“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. In der Bürgerbewegung herrsche regelrecht Aufbruchstimmung für einen Umstieg. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Ministerpräsident Winfried Kretschmann dürften sich „nicht weiter auf dem Holzweg verbarrikadieren“. Wer sich trotz der Misere wegducke, sich hinter Alternativlosigkeit und Unumkehrbarkeit verstecke, dokumentiere „eklatante Phantasielosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Handlungsunfähigkeit“.
Auf dem Stuttgarter Schlossplatz trat eine lange Reihe von Rednern auf. Stefan Siller, früherer Moderator von „SWR 1 Leute“ hielt ein Grußwort. Joe Bauer, Kolumnist und Stadtflaneur, sprach, ebenso Hannes Rockenbauch, Architekt und Stadtrat der Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-PLuS. Ebenso trat der Verkehrsexperte und frühere Bundestagsabgeordnete Winfried Wolf auf. Er erläuterte auch in einem aktuellen Beitrag der Kontext-Wochenzeitung, „Warum nicht zu Ende gebaut wird„. Moderatorin war Angelika Linckh.
- Angelika Linckh
- Stefan Siller
- Hannes Rockenbauch
- Winfried Wolf
- Joe Bauer
Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung vom 6. Juli bestätigt der Bundesrechnungshof, dass Stuttgart 21 bis zu 10 Milliarden Euro kosten könnte – wo viel, wie es der Verkehrsexperte Martin Vieregg berechnet hat. Stuttgart-21-Gegner sehen darin einen Grund mehr, sich für das das Alternativkonzept „Umstieg 21“ stark zu machen. Alle Vertragspartner müssten anerkennen, dass Stuttgart 21 nicht finanzierbar sei, so die Parkschützer. Auch die Linke hatte zu der Demonstration aufgerufen.
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