Von Tom Guerrero – Pforzheim. Andreas Fabrizius gründete trotz aller Widerstände eine Bürgerwehr im Pforzheimer Stadtteil Haidach. Von den dort lebenden Bürgern wird sie – mit Ausnahme einiger dort ansässigen Migranten aus Russland – mehrheitlich abgelehnt (siehe „Pforzheim braucht keine Bürgerwehr„). Der Bürgerwehrgründer wurde wegen Volksverhetzung verurteilt. Dagegen will er sich mit anwaltschaftlicher Hilfe aus Reihen der AfD wehren. Für den 25. September hat er offenbar eine Demo in Pforzheim angemeldet.
Nach unseren Informationen gab es mehrere Strafanzeigen gegen Andreas Fabrizius und weitere Personen aufgrund eines Facebook-Kommentars vom März 2016. In ihm verunglimpfte er Schwule und Lesben. Letztlich verurteilt wurde nur Fabrizius – und zwar zu einer Strafzahlung über 9000 Euro. Gegen eine weitere Person wird weiter strafrechtlich ermittelt.
Gegen diesen Strafbefehl will sich Fabrizius zur Wehr setzen und nach unseren Informationen den AfD-Anwalt Dubravko Mandic (Freiburg) für seine Sache engagieren. Mandic kann zum äußersten rechten Flügel der Populisten-Partei gezählt werden. Der Verurteilte versucht seit Monaten via PayPal und einem anderen Bezahldienst (via vk.com) Spenden für seinen Rechtsbeistand einzutreiben.
- Quelle: facebook
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Aufruf zur Unterstützung
Für den 19. Juli rief Fabrizius seine Anhänger öffentlich dazu auf, ihn vor einer Zeugenvernehmung bei der Polizei Pforzheim zu unterstützen. Das war noch vor seiner Verurteilung zur Strafzahlung. Nur etwa 20 Personen folgten seinem Aufruf – die meisten von ihnen ortsbekannte Neonazis (unter anderem von den Berserkern Pforzheim), überdies Mitglieder seiner Bürgerwehr.
Pressevertreter waren wohl nicht erwartet worden. Die Anwesenheit der BN-Vertreter wurde zunächst mit dem Zeigen des Mittelfingers und höhnischen Bemerkungen quittiert. Im späteren Diskurs unter den anwesenden GegendemonstrantInnen sagte Fabrizius mit Bezug auf die Anzeige sinngemäß, dass er sich „ungeschickt ausgedrückt“ habe.
Polizei beendet Pressearbeit
Neben Silvio C., der gegen Anwesende aggressiv wurde und auch die Pressearbeit versuchte zu behindern, befanden sich weitere bekannte gewaltbereite Personen aus dem rechten Spektrum vor Ort. Friedliche Gegendemonstranten mussten unter Polizeischutz vom nicht angemeldeten Veranstaltungsort wegbegleitet werden.
Die Arbeit der BN wurde polizeilich beendet, nachdem Sascha Palosy (Berserker Pforzheim) kurz vor Ende aufgetaucht war – mit der Begründung, dass man eine Eskalation vermeiden wolle. Es gab keine Diskussion – schwache Polizeibeamte.
Demo in Pforzheim
Andreas Fabrizius hat für Sonntag, 25. September, eine Demo in Pforzheim angekündigt. Sie soll um 14 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus beginnen. Das von ihm gewählte Veranstaltungsmotiv ist urheberrechtlich geschützt, was ihn offenbar nicht davon abhält, es dennoch zu verwenden. Der Gegenprotest wird nicht lange auf sich warten lassen.
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