Von Andreas Scheffel – München. Nach der umstrittenen Äußerung des CSU-Generalsekretärs Andreas Scheuer über Senegalesen gerät die CSU immer mehr in die Kritik. Im Regensburger Presseclub hatte Scheuer den rechten Rand bedient. „Entschuldigen S‘ die Sprache, das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist – weil den wirst Du nie wieder abschieben. Aber für den ist das Asylrecht nicht gemacht, sondern der ist Wirtschaftsflüchtling.“ – so wurde Scheuer am Donnerstag zitiert. Parteichef Seehofer versucht Schadensbegrenzung und tituliert Scheurers Worte als „Missverständnis“.
Andreas Scheuer fiel in den letzten Wochen schon mehrfach mit umstrittenen Formulierungen auf. Er bekleidet seit 2013 das Amt des CSU-Generalsekretärs. Auch Parteichef Horst Seehofer bediente in der Vergangenheit mit seinen Formulierungen immer wieder den rechten Rand. Nach seiner Auffassung muss die CDU/CSU die demokratische Mitte rechts im Parteienfeld abdecken.
Kraftvoll gegen oder ohne die Bevölkerung
Seehofer erklärte bei einer Pressekonferenz: „Wichtige Dinge müssen kraftvoll durchgesetzt werden, gegen oder ohne die Bevölkerung“.
Währenddessen kritisieren Kirchen die CSU. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx äußerte sich zur Eröffnung der Herbstsynode der katholischen Kirche nicht nur verärgert über Scheuers Äußerungen. Er fügte auch hinzu, dass die Tonlage „Wie werden wir sie endlich wieder los?“, wenig hilfreich für die Integration sei.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Heinrich Bedford-Strom sagte: „So redet man nicht über Menschen.“ Solche Sätze wie der von Andreas Scheuer seien „Futter für Rechtspopulisten“, sagte Bedford-Strom dem Evangelischen Pressedienst. Damit erreicht die Kritik an der Flüchtlingspolitik der CSU einen vorläufigen Höhepunkt.
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