Von Tom Guerrero – Pforzheim. UPDATE 30.10.2016: Der Prozesstermin wurde vom Gericht ohne Angabe von Gründen auf unbekannte Zeit verschoben. – Der „Pforzheimer Kurier“ berichtet in seiner Ausgabe vom 1. Oktober, dass der wegen Volksverhetzung zu einer Strafe von 9000 Euro verurteilte Andreas Fabrizius die Zahlung verweigert hat. Der Fall wird in einen Strafprozess am 2. November münden.
Der Russland-Deutsche Fabrizius hat Anfang 2016 begonnen, trotz Kritik verschiedener Seiten eine Bürgerwehr in dem Pforzheimer Stadtteil, in dem er lebt, zu gründen (siehe „Pforzheim braucht keine Bürgerwehr„). Dies unter dem Vorwand, Frauen und Kinder vor etwa zehn bis 15 Geflüchteten zu schützen, die dort in einer Einrichtung untergebracht und zu keinem Zeitpunkt negativ aufgefallen waren.
Andreas Fabrizius verfügt lokal und bundesweit über Kontakte zu Alt- und Neonazis, ebenso zu den Berserkern Pforzheim, einer Hooligan-Gruppe. Er verunglimpfte in der Folge Schwule und Lesben. Dies führte zu mehreren Strafanzeigen gegen ihn und weitere Personen. Wegen Volksverhetzung verurteilt wurde jedoch bisher nur er (siehe „Bürgerwehrgründer wegen Volksverhetzung verurteilt„). Ein Ermittlungsverfahren gegen eine weitere beschuldigte Person dauert nach unseren Informationen noch an.
Eine für den 25. September angekündigte Großdemonstration in Pforzheim hat Fabrizius kurzfristig abgesagt oder gar nicht erst angemeldet, wie uns die Ordnungsbehörde Pforzheim auf Anfrage am 23. Septemberg bestätigte.
Verzweifelt versucht der bereits mit Vorstrafen belegte, radikale Fabrizius mit Spendenaufrufen an Geld zu kommen, um die drohenden und anstehenden Kosten für den Strafprozess gegen ihn einzutreiben. Nach unseren Recherchen fiel der Erfolg seiner bisherigen Bemühungen eher bescheiden aus. Quellen zufolge rechnet er mit Kosten von rund 12 000 Euro. Für seine Verteidigung habe er sich wohl die Dienste des AfD-Funktionärs und Rechtsanwalt aus Freiburg Dubravko Mandic gesichert, der angeblich 700 Euro Antrittsgeld als Vorschuss verlangt.
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Mandic selbst ist als AfD-Hardliner bekannt, Mitglied der sogenannten patriotischen Plattform in der Rechtsaußenpartei, Burschenschafter und freundlich im Umgang mit Vertretern „völkischer“ Gruppierungen. Das beobachteten wir zuletzt beim Bundeskongress der „Jungen Alternativen“ (JA) im Juli in Bingen (siehe „Edler Zwirn trifft völkische Tracht„).
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