Von Patrick Abend – Reutlingen. „48 Jahre erfolgreiche Jugendarbeit sind bedroht.“ Das sagte Timo Widmaier, Unterstützer des Jugendzentrums Zelle und und Mitglied der Partei „Die Linke“, am Samstag, 8. Oktober, auf einer Soli-Kundgebung in Reutlingen.
Rund 50 Kundgebungsteilnehmer und vorbeilaufendes Publikum versammelten sich auf dem Marktplatz in Reutlingen. Der Verein Kulturschock Zelle hatte zum Protest gegen eine angedrohte Verfügung der Stadt aufgerufen. In ihr geht es darum, alle eintrittspflichtigen Veranstaltungen auf dem Areal und in der Zelle selbst zu verbieten.
Dies begründet die Stadt damit, dass keine verdachtsunabhängigen Kontrollen der Besucherinnen und Besucher auf dem Areal und in der Zelle möglich sind. Ebenso mit Vorfällen aus der Vergangenheit. Das Ordnungsamt geht von einer angeblichen Gefährdung bei Veranstaltungen aus.
Dem widerspricht die Zelle. Sie versichert, dass sie selbst Dealer und Konsumenten illegaler Drogen ihres Geländes verweist. Dealer erhielten sogar dauerhaftes Hausverbot. „Wir können selbst für Sicherheit und Ordnung sorgen, haben eigenes Schutzpersonal“, erklärte Widmaier.
Auch die Stadträtin der Linken Liste Reutlingen Jessica Tatti gehörte zu den RednerInnen. Derzeit sind die Verantwortlichen des Vereins Kulturschock Zelle und ihr Tübinger Rechtsanwalt in Verhandlungen mit der Stadt. Momentan sind nur noch Veranstaltungen möglich mit weniger als 350 Teilnehmern. Die Stadt, so Widmaier, versuche durch ihr Agieren, das autonome und selbstverwaltete Jugendzentrum in seiner Existenz zu gefährden.
Fotos: Patrick Abend paddyfotography.de
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