Fellbach. Nach drei wenig erfolgreichen rassistischen Aufmärschen in Fellbach (wir berichteten) will nun die bundesweit agierende rechtsradikale Aktivistin Ester Seitz mit ihren Anhängern in Fellbach aufmarschieren. Sie hat für Samstag, 22. Oktober, 14 Uhr, eine Versammlung an der Lutherkirche angemeldet. Gegen diesen braunen Spuk manifestiert sich ein breites Bündnis aus Parteien, Antifa-Gruppen und weiteren Organisationen, wie zum Beispiel dem DGB, Attac und Amnesty International.
Ester Seitz tritt immer wieder an vorderster Front bei rechten Aufmärschen auf und versucht bei diesen eine führende Rolle einzunehmen (siehe hierzu: Desaster für „Widerstand Ost West“). Seit längerer Zeit konfrontieren Rassisten und Neonazis in Karlsruhe die Bevölkerung mit ihren regelmäßigen Aufmärschen. Auch dort steht Ester Seitz meist in vorderster Reihe, oftmals auch als Rednerin (wir berichten laufend).
Auch die letzte Kundgebung von „Fellbach wehrt sich“ offenbarte welche Inhalte diese „besorgten Bürger“ vertreten. Neben rassistischer Hetze wurden dort auch antisemitische und neonazistische Reden gehalten (siehe „Rassisten entlarven sich selbst„).
In einer gemeinsamen Pressemitteilung von attac Fellbach, DGB Fellbach, DKP Fellbach und der Partei Die Linke Fellbach-Kernen heißt es, „es kann und darf nicht sein, dass Fellbach zu einem regelmäßigen Aufmarschort für Rassisten und Neofaschisten wird.“ Sie fordern die Stadtverwaltung auf „alles in ihrer Kraft stehende zu tun, um dies in Zukunft zu verhindern. In unserem bunten Fellbach brauchen wir keinen politisch braunen Fleck und keine braunen Aufmärsche.“
„Als entscheidende Lehre aus Faschismus und Krieg“ so die Fellbacher Organisationen, sei im Grundgesetz Artikel 1 unumstößlich festgehalten: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das gelte „für alle Menschen. Egal welcher Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Das ist uns Verpflichtung.“ Als einer der wesentlichen Fluchtursachen sei es notwendig, Kriege zu beenden und nicht Flüchtlinge zu bekämpfen die davor fliehen. „Wir rufen die Fellbacher Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den Protestaktionen gegen den rassistischen Aufmarsch zu beteiligen. Setzen wir ein gemeinsames, starkes Zeichen für ein solidarisches Miteinander gegen Rassismus und Ausgrenzung.“
Samstag, 22. Oktober 2016, 14 Uhr, Kirchplatz, 70734 Fellbach (bei Stuttgart)
Der Aufruf zu den Protesten gegen den rechtsradikalen Aufmarsch wird von den nachstehenden Organisationen unterstützt:
Amnesty International Waiblingen
Antifaschistische Aktion [Aufbau] Stuttgart
Antifaschistische Jugend Rems-Murr
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region
Attac Fellbach
DGB Kreisverband Rems-Murr
DGB Ortsverband Fellbach
Die Linke Ortsverband Kernen-Fellbach
Die Linke Rems-Murr
DKP Rems-Murr
Initiative Rechtspopulismus stoppen
Initiative Rems-Murr nazifrei!
Jusos Rems-Murr
Linksjugend [’solid] Stuttgart
MLPD Ludwigsburg-Rems/Murr
NO PEGIDA Stuttgart
ÖkoLinx – ARL Ludwigsburg
VVN/BdA Rems-Murr
Zusammen Kämpfen [Stuttgart]
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