Karlsruhe. Weniger als 15 Neonazis versammelten sich am Dienstagabend, 8. November, auf dem Karlsruher Marktplatz. Sie folgten dem Aufruf von „Kargida“, dem Karlsruher Ableger von „Pegida“. Ihnen stellten sich 200 AntifaschistInnen in den Weg. Sie beschallten die Rechten über die gesamte Zeit ihrer Anwesenheit. Inzwischen wurde bekannt, dass „Kargida“ alle weiteren Anmeldungen für Demonstrationen zurückgezogen hat. Die Stadtverwaltung bestätigte dies. Die rechtsradikale Gruppierung „Karlsruhe wehrt sich“ will jedoch weiterhin aufmarschieren.
Gegen 17.30 Uhr wurde der vordere Teil des Marktplatzes – dort wo die Neonazis auflaufen wollten – von Nazi-GegnerInnen besetzt. Da ein Aktivist dort spontan eine Kundgebung anmeldete, konnten noch einzelne GegendemonstrantInnen zu der Blockade dazustoßen. Sie wurde aber kurz nach 19 Uhr von der Polizei geräumt, als die ersten und letzten TeilnehmerInnen von „Kargida“ ankamen.
Etwa 30 Minuten später begannen die Rechten mit ihrer Kundgebung, von der aber in der weiteren Umgebung nichts zu hören war. Die AntifaschistInnen, die sich ebenfalls auf dem Marktplatz befanden, waren so laut, dass man kein Wort verstand.
Etwa um 20 Uhr teilten die Veranstalter der „Kargida“-Kundgebung der Polizei mit, dass sie nicht die geplante Route nehmen wollen. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass sie die Lautsprecherdurchsage der AntifaschistInnen mitbekommen hatten, in der auf zwei weitere Kundgebungen entlang der geplanten Aufmarschstrecke der Rechten hingewiesen wurde. Also blieb es bei der einführenden Rede auf Seiten der Neonazis.
Nach der „Kargida“-Kundgebung wurde das Auto, mit dem einige Organisatoren der „Pegida“ Versammlung angereist waren, von Polizeikräften durchsucht. Dabei sind wohl Pfeffersprays und ein Messer aufgetaucht.
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