Mannheim. Die Jusos im Kreisverband Mannheim kritisieren den Beschluss des jüngsten CDU-Bundesparteitags, den Kompromiss mit der SPD zur Abschaffung der Optionspflicht bei der Staatsbürgerschaft zu kippen. „Es ist unanständig, dass die CDU der Diskriminierung verfällt und den Kompromiss in der Regierungskoalition kippen will“, sagt der Juso-Kreisvorsitzende Zarife Türk. Der Kompromiss ermögliche es den zahlreichen jungen Menschen im Land, sich in Deutschland zu Hause zu fühlen, ohne ihre Identität ablegen zu müssen – gerade in einer Stadt wie Mannheim.
Aus Sicht der stellvertretenden Juso-Kreisvorsitzenden Katharina Vasilaki ist die Entscheidung des CDU-Parteitags rein populistisch. Sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden zu müssen, sei nicht mehr zeitgemäß und stelle eine „nicht zu rechtfertigende Schikane für junge Menschen mit Migrationshintergrund dar“.
Der Juso-Kreisvorsitzende Zarife Türk verurteilt scharf, dass der Antrag auf dem CDU-Parteitag von dem Mannheimer Bundestagskandidaten und Landesvorsitzenden der Jungen Union Baden-Württemberg Nikolas Löbel zu verantworten sei. „Gerade in Mannheim hätten insbesondere viele Menschen mit türkischen Wurzeln von dem Kompromiss der SPD in der Koalition profitiert. Dieser Beschluss untergräbt die vielfältige und weltoffene Gesellschaft in Mannheim.“ Mit seinem Antrag habe Löbel bewiesen, dass er nicht die Mannheimerinnen und Mannheimer vertreten möchte, „sondern nur aus egoistischen Gründen das Bundestagsmandat anstrebt und dabei vor Populismus nicht zurückschreckt“.
Das durch diesen Antrag zudem die CDU gespalten und Merkel in den Rücken gefallen worden sei, zeige sich nicht nur am denkbar knappen Wahlergebnis auf dem Parteitag, sondern auch an den Reaktionen nach der Abstimmung, so Katharina Vasilaki. Mit Zarife Türk ist sie sich einig, die Entscheidung der CDU Basis als Ansporn zu werten, „für eine echte doppelte Staatsbürgerschaft zu kämpfen und bei der nächsten Bundestagswahl auch offensiv dafür einzutreten. Denn es ist nicht akzeptabel von jungen Menschen zu verlangen, sich für eine Identität zu entscheiden.“
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