Von Gül Güzel und Meide Wolt – Stuttgart. Von der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert versammelten sich am Montag, 10. Januar, 60 Menschen in Stuttgart, um der in Paris ermordeten Frauen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez zu gedenken. Nach Angaben der Informationsstelle Kurdistan e.V. soll ihr mutmaßlicher Mörder Ömer Güney im Dezember 2016 einen Monat vor Prozessbeginn in einem französischen Gefängnis gestorben sein.
Die drei Aktivistinnen wurden im Januar 2013 in ihrem Büro in Paris umgebracht. Gegen den mutmaßlichen Attentäter Ömer Güney sollte im Januar 2017 der Prozess eröffnet werden. Nach einem Bericht des Spiegel Online gehen Pariser Ermittlungsbehörden davon aus, dass der türkische Geheimdienst MIT für das Attentat mitverantwortlich ist. Nach dem Tod von Ömer Güney wird der Prozess nun nicht stattfinden. Damit steht zu befürchten, dass die Hintergründe der Tat weiter unklar bleiben.
Das Kurdische Frauenbüro für Frieden Ceni machte in einer von Meral Gürsu verlesenen Erklärung auf die dubiosen Umstände der Aufklärung aufmerksam: “Obwohl die französische Staatsanwaltschaft ihre Anklageschrift zum 9. Juli 2015 fertiggestellt hat, wurde der Prozessbeginn erst für Januar 2017 angesetzt”, beklagt das Ceni.
In Paris sind am vergangen Wochenende tausende Menschen zusammen gekommen, um an die drei Frauen zu erinnern. Die DemonstrantInnen trugen Plakate mit den Fotos von Cansiz, Dogan und Söylemez.
Die Kundgebung in Stuttgart wurde von der Meryem Fraueninitative Stuttgart, dem LimArin Frauenrat Esslingen und von der Sehit Suniya Fraueninitative Reutlingen organisiert. Es sprach außerdem Gülay Toln vom Bund sozialistischer Frauen.
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