Göppingen. Die rechtsextremistischen Terror-Attacken in Göppingen setzen sich fort. In der Nacht auf Donnerstag, 9. Februar, wurde im Haus der Jugend in der Dürerstraße eine Fensterscheibe mit einem größeren Stein eingeschlagen. Nach Polizeiangaben warfen Unbekannte danach ein mit einer stinkenden Flüssigkeit gefülltes Schraubdeckelglas gegen die zersplitterte Scheibe. Die übel riechende Substanz gelangte durch Risse in das Innere des Jugendraums. Die Höhe des entstandenen Schadens steht noch nicht fest. Die Polizei ermittelt. Eine am Abend geplante Veranstaltung über rechte Umtriebe in Göppingen soll trotz des Anschlags stattfinden.
Der Hausmeister des Jugendhauses entdeckte gegen 6.30 Uhr den Schaden und verständigte sofort die Polizei.
Uwe Krause von der Pressestelle der Polizei erklärte gegenüber den Beobachter News, bei der Flüssigkeit handle es sich um Buttersäure. Die Tat sei der jüngsten Anschlagsserie von rechts zuzuordnen.
In den Räumen sollte am Donnerstagabend eine Info- und Filmveranstaltung zu den aktuellen neonazistischen Umtrieben in Göppingen stattfinden. Der Veranstalter, das Antifaschistische Aktionsbündnisses Stuttgart und Region (AABS), hatte angekündigt, den Film „Golden Dawn – A Personal Affair“ über die Schwesterpartei des „Dritten Wegs“ in Griechenland „Die Goldene Morgenröte“ zu zeigen.
Die Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ soll nach Einschätzung des AABS von ehemaligen Mitgliedern der verbotenen „Autonomen Nationalisten Göppingen“ als Deckmantel genutzt werden, um weiterhin ihre nazistische Hetze zu verbreiten.
Offensichtlich wollten die Täter diese antifaschistische Veranstaltung durch den Buttersäureanschlag verhindern. Die Reinigungsarbeiten sind im Gang.
Die Veranstaltung soll wie geplant am Donnerstag, 9. Februar, um 19 Uhr im Göppinger Haus der Jugend in der Dürerstraße 21 stattfinden.
In jüngster Vergangenheit häufen sich in Göppingen rechtsterroristische Angriffe. Die Polizei ist offenbar mit dieser Entwicklung überfordert.
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