Göppingen. Bei einem Frühstück mit Vortrag im Göppinger Bürgerhaus am Sonntag, 26. Februar, ging es um die Lage in der Türkei. Dazu hatte der Frauenverband Courage mit seinem Kooperationspartner Göppinger Solidaritätsbündnis für Rojava eingeladen. Die Besucher diskutierten über die dortigen Kriegszustände. Auch das anstehende Referendum über die neue Verfassung in der Türkei, die das parlamentarische demokratische System durch eine Präsidialdiktatur ersetzen soll, war ein heiß debattiertes Thema.
Referentin war Birgit Schuttenberg vom Bundesvorstand des Verbands Courage. Sie war Mitglied einer Delegation, die im Auftrag der Weltfrauenkonferenz, nach Nordkurdistan geschickt wurde. Die Referentin berichtete als Augenzeugin mit eindrucksvollen Bildern und sparte nicht mit Kritik an der türkischen Regierung.
Sie sprach über Belagerung und Beschuss von kurdischen Dörfern und Städte durch Polizei und Militär, zivile Opfer, Vertreibungen und Verbote, Massenverhaftungen, aber auch über die systematische Verweigerung des Zugangs zur medizinischen Versorgung im Kriegsgebiet für kurdische Menschen. Die Delegation stufe daher die dortige Situation als Völkermord am kurdischen Volk ein.
Von den Gästen wurde der Mut der kurdischen Frauen bewundert, die trotz der Gewalt und Repressalien auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Daher übernahmen die Göppinger Frauen auch das Motto für die Kundgebung am Weltfrauentag am 8. März um 16 Uhr vor dem Rathaus aus Kurdistan: Frauen, Leben, Freiheit.
Fotos: Göppinger Solidaritätsbündnis für Rojava
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