Von unseren ReporterInnen – Karlsruhe. Neonazis rund um „Karlsruhe wehrt sich“ versuchten am Montag, 20. März, mit einer „Karlsruher Offensive“, ihren Demonstrationen neuen Schwung zu verleihen. Die Teilnehmerzahl von etwa 30 Rechten lässt jedoch eher das Gegenteil vermuten. Der antifaschistische Protest blieb hingegen mit rund 150 Personen konstant.
Neuerdings an einem Montagabend trafen sich die Neonazis und Rassisten rund um ihre Chefin Ester Seitz wie üblich auf dem Stephanplatz. Statt lange Reden zu schwingen, folgte lediglich eine kurze Ansage. Nach 15 Minuten machte sich der rechte Demozug auf in Richtung Ordnungsamt. Denn Thema des Aufmarschs war der – laut Ester Seitz – unrechtmäßige Polizeieinsatz bei ihrer letzten Demonstration (siehe „Neonazis üben den Sitzstreik„).
Zuvor hatten die etwa 150 GegendemonstrantInnen lautstark gegen den rechten Aufmarsch protestiert. Als sich die Neonazis in Bewegung setzten, folgten entlang der Strecke rund 70 AntifaschistInnen. Ein enormes Polizeiaufgebot erschwerte den Protest gegen den rechten Aufmarsch jedoch enorm.
Über einige Umwege gelang es den GegendemonstrantInnen jedoch, bis auf wenige Meter an die Zwischenkundgebung der Rechten heranzukommen. Ein Passant, der sich an einer nahegelegenen Haltestelle aufhielt, wurde während der Kundgebung von zwei Neonazis angegangen. Die Polizei griff rechtzeitig ein.
Das angekündigte Bürgermikrofon wurde kaum genutzt. So hielt Ester Seitz eine Rede. Sie betonte noch einmal ihren Unmut gegenüber dem Ordnungsamt und kündigte pathetisch ihre neuen Demos an. „Um ein Zeichen zu setzen“, wolle sie ab nächster Woche sieben Tage in Folge, fünf Stunden täglich, vor dem Ordnungsamt protestieren. Ob das ihre Offensive aus der Defensive holt, bleibt abzuwarten.
Wenige Minuten später folgte der Marsch zurück zum Stephanplatz, wo sich die Demo der Neonazis und der Protest gegen sie ohne weitere Vorkommnisse auflösten.
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