Stuttgart. Die Gewerkschaften und andere Organisationen rufen für Montag, 1. Mai, zu Kundgebungen und Demonstrationen am Tag der Arbeit auf. Insgesamt richtet der DGB 46 Veranstaltungen in ganz Baden-Württemberg aus. Sein Motto: „Wir sind viele. Wir sind eins.“ Die Hauptkundgebung des DGB ist in Ulm, es spricht der Landesvorsitzende Martin Kunzmann. In Stuttgart schließt sich an die traditionelle Kundgebung um 10 Uhr auf dem Marktplatz eine Revolutionäre 1. Mai-Demo an. Erstmals nach längerer Pause gibt es auch in Karlsruhe wieder eine Revolutionäre Demonstration. Sie beginnt nach der Gewerkschaftskundgebung um 15 Uhr am Festplatz. Hier weitere Hinweise – auch auf den 1. Mai in Mannheim, Waiblingen, Tübingen/Reutlingen und im Markgräflerland.
„Ob auf dem Arbeitsmarkt, bei der Rente, bei der Krankenversicherung, bei den Löhnen – es geht nicht gerecht zu in Deutschland“, heißt es im Aufruf des DGB. „Wir haben aber ein Recht auf anständige Löhne, auf sichere Arbeitsverträge, auf Absicherung in der Arbeitslosigkeit.“ Eine solidarische Gesellschaft bedeute auch, ein gerechtes Steuerkonzept zu haben, das Reiche mehr belastet als ArbeitnehmerInnen und einen handlungsfähigen Staat finanziert. Ebenso hätten die Rentnerinnen und Rentner ein Recht auf ein Leben in Würde.
Stuttgart: IG-Metall-Chef und Einheizfront
Die DGB-Demonstration in Stuttgart mit Banda Maracatú beginnt um 10 am Marienplatz, die Kundgebung um 11 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Philipp Vollrath, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Stuttgart, begrüßt die TeilnehmerInnen. Hauptredner ist Jörg Hofmann, der Vorsitzende der IG Metall. Weitere Redebeiträge kommen von Christina Bäuerle, IG Metall Jugend, zur Bildungszeit und von Volker Mörbe von Verdi zur Situation in den Krankenhäusern. Bis 14 Uhr gibt es auf dem Marktplatz Bewirtung, Infostände und ein Kinderprogramm. No Sports und die Stuttgarter Kult-SKA-Band machen Musik.
„Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2017!“ ist das Motto der Revolutionären 1. Mai-Demonstration, die um 11.30 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz beginnt. Zuvor soll es bereits bei der DGB-Demo einen antikapitalistischen Block geben. „Let’s make capitalism history – Für die klassenlose Gesellschaft! Am 1. Mai auf die Straße, gegen Rechtsruck, Krieg, und Sozialabbau. Für ein Ende des Kapitalismus. Für eine solidarische Gesellschaftsordnung!“, heißt es in dem Aufruf.
Nach der Demo wird gefeiert
Im Anschluss an die Demonstration beginnt um 14 Uhr ein Internationalistisches Mai-Fest im Linken Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Straße 105 in Stuttgart Heslach. Es gibt veganes Essen, Getränke und ein vielfältiges Programm auch für Kinder. Der ArbeiterInnenchor Heslach und der Freie Chor Stuttgart treten auf, ebenso Buster van Socke (Singer/ Songwriter aus Reutlingen) und die Ton-Steine-Scherben-Coverband Einheizfront.
- Lilo-Herrmann-Haus
- Stadtteilzentrum Gasparitsch
Ebenfalls von 14 Uhr an wird im Selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch in der Rotenbergstraße 125 in Stuttgart gefeiert (U4 Haltestelle Ostendstraße, U9 Haltestelle Raitelsberg). Vorgesehen ist ein buntes Programm mit Essen, Getränken, Angeboten für Kinder, kurzen Vorträgen und Filmvorführungen, überdies Live-Musik von Felix Schurr und vieles mehr.
Karlsruhe: DGB-Feier im Stadtgarten, revolutionäre Demo am Festplatz
„Lasst uns am 1. Mai dafür sorgen, dass unsere Anliegen einer zukunftssicheren Rente, gegenseitigem Respekt in einer vielfältigen und offenen Gesellschaft und wirkliche soziale Gerechtigkeit nach der kommenden Bundestagswahl eine starke Beachtung finden“, heißt es im Aufruf des DGB Nordbaden zu den 1. Mai-Veranstaltungen in Karlsruhe. Denn: „Wir sind viele. Wir sind eins. Und das bei freiem Eintritt in den gesamten Zoologischen Stadtgarten bis 12 Uhr.“
Die Maidemonstration des DGB beginnt um 10 Uhr nach einem ökumenischen Gottesdienst am Friedrichsplatz. Um 11 Uhr schließt sich die Kundgebung auf der Seebühne im Stadtgarten an. Es begrüßt Dieter Bürk vom DGB Stadtverband Karlsruhe. Die Mai-Rede hält Andreas Keller, Stellvertretender Vorsitzender der GEW. Redner beim anschließenden Mai-Talk sind Dr. Frank Mentrup (OB von Karlsruhe), Andreas Keller (GEW) und Dieter Bürk (DGB). Um 12 Uhr schließt sich die Maifeier im Stadtgarten mit Infoständen, Verpflegung, einem Kinderprogramm und Musik an.
Nach der DGB-Veranstaltung beginnt um 15 Uhr auf dem Festplatz die Revolutionäre 1. Mai-Demo. „Unsere Probleme haben einen gemeinsamen Ursprung. Lassen wir uns nicht gegeneinander ausspielen – sondern bekämpfen wir ihn gemeinsam“, heißt es in dem Aufruf.
Mannheim: Maifest auf dem Marktplatz
Auch in Mannheim beginnt die Maifeier mit einem ökumenischen Gottesdienst, und zwar um 9 Uhr in Sankt Sebastian am Markplatz. Um 10 Uhr startet die Demonstration am Gewerkschaftshaus. Bei der Kundgebung, die um 11 Uhr auf dem Marktplatz beginnt, spricht Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Ein Maifest mit Markt der Möglichkeiten, internationalen Spezialitäten, Kinderprogramm und Musik von ewo2 schließt sich an.
Waiblingen: DGB-Demo mit Jugendblock
„Organize yourself – Gemeinsam als Klasse kämpfen.“ Unter diesem Motto will sich eine außerparlamentarische, linke Gruppe am Jugendblock auf der DGB-Demonstration in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis beteiligen und den Tag der Arbeit „in seiner historischen Tradition“ begehen. „Dabei gilt es die gemeinsamen Interessen der arbeitenden Menschen in den Vordergrund zu stellen und eine antikapitalistische Stoßrichtung wieder sichtbar zu machen“, heißt es in dem Aufruf. Wichtigster Beweggrund der Aktivistinnen ist der globale Rechtsruck und der weitere neoliberale Umbau der Gesellschaft.
Die 1. Mai-Demonstration in Waiblingen beginnt um 10 Uhr hinter dem Bahnhof beim Stihlwerk mit einer Kundgebung. Ab 10.30 Uhr zieht sie über die Mayenner Straße und den Alten Postplatz zum Marktplatz. Bei der Abschlusskundgebung spielt unter anderem die Ton-Steine-Scherben-Coverband Einheizfront. Hauptredner ist Thomas Händel von der IG Metall, Mitglied des Europa-Parlaments. Ein Familienfest bis 16 Uhr schließt sich an.
Tübingen/Reutlingen: Reden zu aktuellen Tarifkämpfen
Die 1. Mai-Demonstration in Tübingen beginnt um 10.30 am Europaplatz, die Kundgebung um 11 Uhr auf dem Marktplatz. Hauptredner ist Martin Gross, der Landesbezirksleiter von Verdi. Auch Ismayil Arslan spricht, Betriebratsvorsitzender von Siemens Tübingen. Dort droht starker Stellenabbau durch Auslagerung. Weitere Reden kommen von der Personalrats-Chefin der Tübinger Unikliniken Angela Hauser, von Adriana Bellini von H & M und von Klaus Rahlf vom örtlichen Arbeitslosentreff. Außerdem spricht Betül Havva Yilmaz von den AkademikerInnen für den Frieden über die aktuelle Lage in der Türkei. Die Kundgebung in Tübingen wird in Gebärdensprache übertragen. Ein Familienfest mit den „Stormy Riders“ und einer Hüpfburg auf dem Marktplatz schließt sich an.
Die Rede Ismayil Arslans wird auch zeitgleich nach Reutlingen übertragen. Die Kundgebung beginnt dort ebenfalls um 11 Uhr auf dem Marktplatz. Hauptrednerin ist Tanja Silvana Grzesch, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen. Erstmals gibt es auch ein Grußwort der Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. Von 13 Uhr an spielt dann Grachmusikoff.
Müllheim: Theo Ziegler macht Musik
Auch im Markgräflerland wird der Tag der Arbeit begangen, und zwar von 11 bis 15 Uhr auf dem Marktplatz in Müllheim. Uli Rodewald vom DGB Markgräflerland führt in die Veranstaltung ein, Jürgen Höfflin, DGB Regionsgeschäftsführer, spricht über die aktuellen Aufgaben der Gewerkschaften. Der Liedermacher Theo Ziegler macht Musik, auch gemeinsam mit den Teilnehmern. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
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