Alzey. „Die Rechte Südwest“ plant für Samstag, 13. Mai, eine Veranstaltung in der rheinland-pfälzischen Stadt Alzey, um für den „Tag der deutschen Zukunft“ der Partei „Die Rechte“ am 3. Juni in Karlsruhe-Durlach zu werben. Parteien, Gewerkschaften und andere Initiativen haben Gegenveranstaltungen angemeldet. Die Antifa Rheinpfalz ruft für Samstag, 13 Uhr, zum Protest in Alzey auf.
Die Antifa Rheinpfalz teilte mit, dass der ursprünglich vorgesehene direkte Protest am Südbahnhof durch die Versammlungsbehörde verboten wurde. Die Gegenkundgebung sei von der Behörde auf den Kundenparkplatz der Sparkasse Ecke Kirchplatz/Bleichstraße verlegt worden (weitere Infos gibt´s hier).
„Die Rechte Südwest“ macht mit dem Thema „Schluss mit dem Volksbetrug – Konsequent für deutsche Interessen“ keinen Hehl aus ihrer rassistischen Einstellung. Organisiert wird die Demonstration am Samstag in Alzey von Florian G. aus Wöllstein in der Nähe der Stadt. Er blickt auf langjährige Erfahrungen in der rechtsextremen Szene zurück und führte bereits mehrere Neonazi-Auftritte in der Region an.
G. kommt aus dem Umfeld der Freien Kameradschaften und war Aktivist der Initiative Süd-West und der Nationalen Sozialisten Mainz-Bingen-Kreuznach. Als Redner wurden neben G. mehrere bekannte Personen aus der Neonazi-Szene angekündigt. Auch der Mannheimer NPD-Stadtrat Christian Hehl wird genannt.
Bemerkenswert erscheint Beobachtern die offenkundige Zusammenarbeit mit der NPD. Das dürfte in Zusammenhang mit dem für den 3. Juni in Karlsruhe geplanten, bundesweit beworbenen „Tag der deutschen Zukunft“ stehen. Der jährliche Aufmarsch gilt als eines der größten Zusammentreffen Rechtsextremer. Im Vorjahr fanden sich in Dortmund annähernd 1000 Neonazis ein (wir berichteten).
Dass die Organisatoren Karlsruhe als erste süddeutsche Stadt für ihren jährlichen Aufmarsch auswählten, verwundert nicht. Organisationen wie „Karlsruhe wehrt sich“ marschieren regelmäßig dort auf und bekommen von Stadt und Polizei die Straße frei gemacht. Seit über zwei Jahren finden dort Demonstrationen pegidaähnlicher Gruppen statt. Auch die Identitäre Bewegung ist in Karlsruhe aktiv.
Bereits Anfang 2016 zogen etwa 100 Neonazis bei einer von der rechtsextremen Partei „Der dritte Weg“ organisierten Demonstration weitgehend unbeachtet, aber auch ungestört durch die Innenstadt von Alzey.
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