Berlin/Dornstadt. „Der Tag der Bundeswehr ist kein harmloses Familienfest. Es ist ein militaristisches Spektakel“, erklärt Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den „Tag der Bundeswehr“ am 10. Juni. Buchholz weiter:
„Mit diesem Fest sollen Hemmschwellen gegenüber dem Dienst an der Waffe abgebaut und das Militärische zu einem Teil unseres Alltags gemacht werden. Gezielt werden dabei nicht nur junge Erwachsene, sondern auch Minderjährige angesprochen.
Fotos beweisen, dass am ‚Tag der Bundeswehr 2016‘ sogar kleine Kinder Waffen in die Hand bekamen. Erst die Skandalisierung in den Medien führte zur Anweisung durch Ministerin von der Leyen, dass dieses Jahr keine Handwaffen zum Anfassen mehr präsentiert werden dürfen. Doch es ist weiterhin erlaubt, Kinder in gepanzerte Fahrzeuge und anderes militärisches Großgerät zu setzen.
Diese Praxis steht im Widerspruch zur besonderen Schutzbedürftigkeit von Jugendlichen und Kindern. Doch darüber sieht Ministerin von der Leyen hinweg. Ihr geht es um neue Rekruten für eine Armee, die sie in internationale Dauereinsätze entsendet. Unlängst musste sie auf Anfrage der LINKEN zugeben, dass die Bundeswehr im vergangenen Jahr mehr Minderjährige denn je angeworben hat.“
Die Bundeswehr feiert sich am 10. Juni an über 16 Standorten deutschlandweit selbst; so auch in Dornstadt bei Ulm. Nach Angaben von FriedensaktivistInnen nutzt sie das Event „Tag der Bundeswehr“, um „für die Zustimmung zu ihren Einsätzen zu werben und bereits Kinder für das Soldatenleben zu begeistern. Für diesen Zweck wird das Militär ein umfassendes und teures Programm mit aufwändigen Bühnen- und Technikshows sowie gezielter Kinderunterhaltung auffahren.“ Vor der Rommelkaserne (Auf dem Lerchenfeld 1, 89160 Dornstadt) sind für Samstag, 10. Juni, 10 Uhr, eine Protestkundgebung und vier Mahnwachen rund um das Militärgelände unter dem Motto „Kein Tag der Bundeswehr“ angekündigt (siehe auch „Kein Tag der Bundeswehr„).
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