Dresden. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann wurde bei einem Gala-Abend der Jugendlichen Ohne Grenzen (JoG) am Dienstag, 13. Juni, in Dresden zum „Abschiebeminister 2017“ gewählt. Mit 46,4 Prozent der Stimmen setzte er sich deutlich gegen die Innenminister Markus Ulbig aus Sachsen (30,1 Prozent), Ralf Jäger aus NRW (16,4 Prozent), Peter Beuth aus Hessen (5,5 Prozent) und Thomas Strobl aus Baden-Württemberg (1,4 Prozent) durch.
Den Preis übergeben junge Flüchtlinge im Rahmen eines Termins bei der Innenministerkonferenz in Dresden. Der Preis wird seit 2006 jeweils an den Innenminister verliehen, der für eine besonders harte Abschiebepraxis steht.
„Als seien die Abschiebungen nicht genug, setzt sich Joachim Herrmann jetzt auch noch für Sammelabschiebungen in den Irak ein“ erklärte Nelli Foumba Soumaoro, Sprecher von Jugendliche ohne Grenzen auf der parallel zur IMK stattfindenden JoG-Konferenz in Dresden. “Zudem werden in Manching und Bamberg Flüchtlinge in Ausreiseeinrichtungen gezwungen und Kinder vom Regelschulbesuch ferngehalten. Der Negativpreis ist daher mehr als verdient”.
Parallel zur Wahl des Abschiebeministers wurde der Initiativenpreis 2017 für die Unterstützung junger Flüchtlinge verliehen.
Den Initiativenpreis 2017 erhielten:
– Berufliche Schule 11 (Nürnberg) – für die Courage der Schülerinnen und Lehrkräfte als der Schüler Asef N. nach Afghanistan abgeschoben werden sollte (siehe hierzu auch „Solidarität ist kein Verbrechen„).
– Initiativkreis: Menschen.Würdig (Leipzig) – für das Engagement für junge Flüchtlinge und gegen Rassismus.
– „Steinbart-Familie“ (Duisburg) – für das Engagement für eine Rückkehr der 14-jährigen Schülerin Bivsi, die aus dem Unterricht heraus abgeschoben wurde.
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