Göppingen/Geislingen. Ein Film über Rockkonzerte von Neonazis und über die Ignoranz der Behörden. Im Brennpunkt steht die Aufklärung mit welchen Methoden Rechtsradikale versuchen, ihren Nachwuchs zu generieren und Jugendliche für ihre Zwecke missbraucht werden. Gleich zwei Filmvorführungen wird es im Kreis Göppingen am Freitag, 30 Juni, geben. Im Geislinger Altenstädter Rathaus, welches sich in der Stuttgarter Straße 155 befindet, startet die Filmvorführung um 18.30 Uhr. In Göppingen beginnt die Vorführung um 20 Uhr im Haus der Jugend, Dürerstraße 21. BesucherInnen werden im Anschluss an die Filmvorführungen zu einer Diskussionsrunde mit dem Journalisten und Regisseur Peter Ohlendorf eingeladen.
„Blut muss fließen – undercover unter Nazis“ ist das Werk des Journalisten Thomas Kuban, der unter Pseudonym jahrelang in der Neonazi-Szene recherchierte und verdeckte Aufnahmen erstellte. Die Aufnahmen zeigen grölende Skinheads, die den Hitlergruß zeigen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Viele von ihnen tragen T-Shirts und Tätowierungen mit verfassungsfeindlichen Symbolen, sie schreien ihren Hass auf Juden und Andersdenkende hinaus.
80 Mal hat der Journalist Thomas Kuban europaweit in den vergangenen Jahren verdeckt auf Rock-Konzerten der rechtsextremen Szene gedreht. Sein Einsatz erfolgte ausschließlich auf eigene Kosten. Der Filmemacher Peter Ohlendorf produzierte mit dem Material viereinhalb Jahre.
Ohlendorf wurde 1952 geboren und hat schon bei mehreren Filmen Regie geführt. Zuvor arbeitete er als Hörfunkjournalist. Mit „Blut muss fließen“ hat er sich bundesweit einen Namen gemacht, nachdem der Film mit großem Erfolg auf der Berlinale 2012 gezeigt worden war.
Die Filmaufführung wurden nun gezielt nach Göppingen geholt. In dem letzten Jahr wurden hier mehrfach Anschläge auf Andersdenkende verübt. Die Täter werden in rechtsradikalen und rechtsextremistischen Kreisen vermutet. Die Palette reichte von Steinwürfen über Farbattacken bis hin zu Todesdrohungen (siehe hierzu „Erneut Anschlag auf ein Wohnhaus„, „Neonazis drohen mit Mord“ und „Bedrohter Journalist will weiter berichten„).
Die linksjugend [’solid] und der Kreisverband DIE LINKE erklärte, sie wolle mit der Vorführung des Films im Rahmen der Kulturtage in Göppingen einen Beitrag zum Jugendschutz und der Aufklärung leisten. Zu der Veranstaltung hätte man auch Schulen, Vereine und kulturelle Institutionen eingeladen.
Bilder bereitgestellt von www.filmfaktum.de
Trailer zu Blut muss fließen – Undercover unter Nazis
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