Ludwigsburg. Etwa 100 Personen beteiligten sich am Samstag, 15. Juli, an einer Demonstration und bis zu 400 am anschließenden Open-Air-Konzert „Mut gegen Rechts“, gegen den Rechtsruck und für mehr Zivilcourage für Flüchtlinge. Die Route führte quer durch Ludwigsburg zum Konzert auf dem Akademiehof. Ein breites Bündnis von Organisationen hatte zu den Veranstaltungen aufgerufen. Auf Höhe der Solitudenstraße 24 gingen zwei Rechtsorientierte die DemonstrantInnen lautstark an. Die Zwischenkundgebung, die auf dem Marktplatz vorgesehen war, konnte das Bündnis nur am Rand abhalten, da zu diesem Zeitpunkt noch Marktbeschicker vor Ort waren.
Zum Auftakt und Start der Demonstration fanden sich etwa 100 Personen vor der Musikhalle in der Nähe des Bahnhofs in Ludwigsburg ein. Mit Plakaten, Bannern und Sprechchören machten die DemonstrantInnen auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam und ebenso auf eine bevorstehende Veranstaltung der AfD im Ludwigsburger Forum.
Rechte Parolen stören den Demonstrationszug
Nach einer Auftaktrede startete die Demonstration durch die Innenstadt. In Höhe der Solitudenpassage gab es eine verbale Auseinandersetzung mit zwei Rechtsorientierten, die sich zuvor bei der inneren Grünfläche der Solitudenpassage aufgehalten hatten. Es wurde „Sieg Heil“ skandiert. Polizisten drängten sie zurück. Die Personalien der Störer wurden augenscheinlich nicht aufgenommen.
Ordnungsamt dachte wohl nicht an den Wochenmarkt
Nachdem einer kurzen Rede zu Seawatch beim NaturVision-Festival am Arsenalplatz zog die Demonstration weiter am Rathaus vorbei in Richtung Marktplatz. Auf der Marktstraße hieß es jedoch erst einmal halt. Die DemonstrantInnen mussten pausieren, da an den Marktständen noch verkauft wurde. Kurzentschlossen und in Absprache der Polizei positionierten sich die DemonstrantInnen am anderen Ende des Platzes, das sie auf direktem Weg durch die Marktstände erreichten.
Dort angekommen hielt Uli Essig-Haile vom Freundeskreis Asyl Ludwigsburg eine Rede zur Situation Geflüchteter. Er stellte einen jungen Mann vor, der 2015 aus Eritrea geflüchtet war. Marktbeschicker mussten währenddessen auf das Ende der Rede warten, damit die Ausfahrt vom Platz frei wurde. Zwei Marktbeschicker äußerten Unverständnis: „Ihr seid alle hier die Chaoten, die in Hamburg für Krawalle gesorgt haben, euch müsste man weg sperren.“ Unbeeindruckt hielten die DemonstrantInnen an ihrem Konzept fest und zogen weiter zum Open-Air-Konzert auf dem Akademiehof. Dort lief schon der Soundcheck.
Open-Air bei bester Wetterlage
Es war mittlerweile fast 15 Uhr. Auf dem Festgelände stärkten sich die DemonstrantInnen erst einmal und versorgten sich mit Getränken, bevor der Künstler „Körpa Klauz“ das Konzert eröffnete und schnell für ausgelassene Stimmung sorgte. Gegen Ende seines Auftritts holte er Journalisten der Beobachter News auf die Bühne. „Körpa Klauz“ bedankte sich für ihren Einsatz und ihre Berichte.
Im Verlauf des Nachmittags und des Abends füllte sich das Gelände. Es waren bis zu 400 BesucherInnen vor Ort. Viele informierten sich zwischen den Auftritten an verschiedenen Ständen am seitlichen Rand der Grünflächen. „Xylospongium“, „Panajah“ und der Polit-Rapper „Chaoze One“ heizten der Menge richtig ein. Fast alle tanzten ausgelassen und sangen mit. Die bekannte SKA-Band „Spicy Roots“ schloss den Abend ab.
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