Stuttgart. Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt am Dienstag, 5. September, zu einer Veranstaltung der örtlichen Zeitungen nach Stuttgart. Die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 will bei einer Kundgebung ab 18.30 Uhr vor dem Haupteingang der Stuttgarter Liederhalle an sie appellieren, dass Stuttgart kein zweites Rastatt werden darf – „S21 stoppen!“. Auch Antifa-Kreise haben ihre Teilnahme an den Protesten angekündigt.
Mit dem Konzept Umstieg 21 könnten die S21-Baustellen clever umgenutzt werden, so die Bürgerbewegung. Die Havarie beim Tunnelbau im Rheintal habe die wichtigste Schlagader des europäischen Schienenverkehrs durchtrennt. „Verantwortungsloses Missmanagement der ausführenden Unternehmen und der Deutschen Bahn AG verursacht bereits heute einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehreren hundert Millionen Euro“, so die Bürgerbewegung gegen S 21. Sie weist darauf hin, dass Ronald Pofalla, früherer Kanzleramtsminister Angela Merkels, im Vorstand der Deutschen Bahn verantwortlich für Infrastruktur ist.
Wie in Rastatt behaupteten Bahn und S21-Projektunterstützer realitätsblind, mit „innovativen” technischen Bauverfahren beim S21-Tunnelbau alles im Griff zu haben. Tatsächlich sei aber weder das in Rastatt eingesetzte Bauverfahren erprobt und bewährt noch der Stuttgarter Tunnelbau durch 17 Kilometer quellfähiges Gipskeuper-Gestein. Wer in Stuttgart weiterhin im Anhydrit Tunnel grabe, nehme sehenden Auges einen Kollaps des Bahnknotens Stuttgart und des Bahnverkehrs in ganz Süddeutschland in Kauf.
Angela Merkel hat 2010 erklärt, an Stuttgart 21 entscheide sich die „Zukunftsfähigkeit Deutschlands“. Nach Rastatt entscheide sich die Zukunftsfähigkeit des Bahnverkehrs einmal mehr an Stuttgart 21, so die Bürgerbewegung gegen das Tiefbahnhof-Projekt. Sie fordert, die Tunnelbauarbeiten unverzüglich zu stoppen. Die bereits gegrabenen Gruben könnten für einen Umstieg 21 sinnvoll weiter genutzt werden.
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