Obrigheim/Lauffen. Um 6.30 Uhr haben die Schiffe Edda, Lastdrager 40 und Ronja am Mittwoch, 6. September, das AKW Obrigheim mit hochradioaktivem Atommüll verlassen. Das teilt das Bündnis Neckar Castorfrei mit. Es ruft zum Protest in Lauffen auf. Infopunkte gibt es an der Uferstraße und auf dem Marktplatz ab 10 Uhr voraussichtlich ganztägig.
Der Leichter Lastdrager 40 war in der Dunkelheit beladen worden. Das Bündnis rechnet damit, dass der Transportverbund einige Zeit unterwegs sein und wahrscheinlich nicht vor 14 Uhr in Lauffen ankommen wird. Dort will es „gegen diese gefährliche und sinnlose Atommüllverschiebung nach Neckarwestheim“ protestieren. Obrigheim werde auch weiterhin nicht zur grünen Wiese. Es gebe noch viele Jahre radioaktiven Abrissmüll auf dem Gelände. Die Tunnelröhren im Steinbruch in Neckarwestheim seien überdies alles andere als ein sicheres Zwischenlager. Dort gebe es seit Jahrzehnten Probleme mit Hohlräumen durch Auswaschungen.
Insgesamt sind fünf Transporte auf dem Neckar geplant. Sie lösten kein einziges Problem, schüfen aber ein Bündel von neuen, so das Bündnis. Es fordert den Abbruch der Transporte, den Bau eines Zwischenlagers in Obrigheim und einen sofortigen Atomausstieg.
Auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder, hat sich erneut mit dem Widerstand gegen Castortransporte auf dem Neckar solidarisiert. Ebenso wie die Initiativen vor Ort ruft auch der BBU weiterhin zum Protest gegen die Castor-Atommülltransporte vom Atomkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim auf.
Bereits gegen den ersten Transport im Juni gab es vielfältige Proteste. Es sei in der Bundesrepublik Deutschland mit dieser Transportserie das erste Mal, dass hochradioaktive abgebrannte Brennelemente auf einem Fluss transportiert werden. Die im BBU organisierte Initiative AtomErbe Obrigheim hat den Eindruck, dass Risiken und Gefahren ausgeblendet werden und dass die Transporte auf dem Neckar vom AKW Obrigheim nach Neckarwestheim als Experiment anzusehen sind.
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