Ludwigsburg. In der Nacht zum Freitag, 22. September, wurde ein 47 Jahre alter türkischer Antifaschist in der Ludwigsburger Bahnhofstraße Opfer eines Angriffs. Da der Angegriffene seit vielen Jahren an gewerkschaftlichen, antifaschistischen und antirassistischen Aktivitäten teilgenommen hat, geht die Internationalistische Liste / MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) von einem politischen Hintergrund aus. Seitens der MLPD wurde eine Demonstration angekündigt. Ein genauer Zeitpunkt wurde nicht mitgeteilt.
Die Polizei teilte mit, der Mann habe kurz nach Mitternacht eine Gaststätte im Bahnhofsbereich verlassen und sei die Bahnhofstraße entlang gegangen. Auf Höhe eines Fitnessstudios sei er plötzlich aus dem Eingangsbereich des Studios heraus angegriffen worden. Er soll einen Schlag ins Gesicht verspürt haben und sei hierauf wohl bewusstlos zu Boden gegangen. Als der 47-Jährige wieder zu sich gekommen sei, habe er festgestellt, dass seine Umhängetasche, in der sich persönliche Dokumente, eine Bank- und eine Kreditkarte befanden, sowie sein Handy, das in seiner Jackentasche gesteckt hatte, fehlten.
Polizei sieht keinen politischen Hintergrund – MLPD geht von politisch motiviertem Angriff aus
Der Mann habe leichte Verletzungen erlitten und sei vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden.
Auf Nachfrage erklärte das Polizeipräsidium Ludwigsburg gegenüber den Beobachter News, dass es keine Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund gäbe.
Die MLPD geht hingegen davon aus, dass der Angriff politisch motiviert war. „Diese Attacke lässt den Schluss zu, dass Sie von Faschisten geplant und organisiert wurde“, schlussfolgert die Partei. Dem Mann sei bewusst von mehreren Personen aufgelauert worden. Der Angegriffene lebe seit 32 Jahren in Deutschland. Er habe seit vielen Jahren an gewerkschaftlichen, antifaschistischen und antirassistischen Aktivitäten teilgenommen. Im Wahlkreis Ludwigsburg habe er während des Bundestagswahlkampfes sehr aktiv die Internationalistische Liste / MLPD unterstützt. Dabei sei er öffentlich aufgetreten.
Aus Sicht der MLPD sollte die Weltanschauung des Mannes mit dem Angriff getroffen werden. Man werde es nicht zulassen, „dass dieser politisch motivierte Angriff in den Bereich der Kleinkriminalität abgedrängt wird. Deswegen werden wir eine Demonstration und Kundgebung in Ludwigsburg organisieren um ein klares Zeichen zu setzen, solche feigen Angriffe nicht zu dulden!“
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