Von unserer Redaktion – Ludwigshafen. Erst am Donnerstag, 9. November, erinnerten BürgerInnen auch in Ludwigshafen an die Verbrechen der Nationalsozialisten an Jüdinnen und Juden und die Übergriffe auf Einrichtungen wie Synagogen in der Pogromnacht vor 79 Jahren. Nun schändeten Unbekannte – vermutlich Rechtsextremisten – in der Nacht zum 10. November den Kranz an der Gedenkstätte in der Kaiser-Wilhelm-Straße in Ludwigshafen. Ludwigshafener und Mannheimer zeigen sich schockiert.
Einen „feigen Anschlag auf einen wichtigen Erinnerungsort“ nennt der SPD-Politiker Emrah Durkal die Zerstörung des Kranzes. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Hunderte Synagogen zerstört, Juden wurden angegriffen und totgeschlagen.
„Diese antisemitische Tat zeigt uns noch heute, dass Menschen jüdischen Glaubens durch Rechtsextremisten in Deutschland massiver Verfolgung ausgesetzt sind. Es ist die Pflicht eines jeden Demokraten, sich mit den jüdischen MitbürgerInnen solidarisch zu zeigen. Heute war es eine Schändung einer jüdischen Gedenkstätte, morgen könnte es Personen weiterer Minderheiten treffen.“
Nur gemeinsam könne man solchen Taten und dem Hass gegen Andersgläubige entgegentreten. Zudem sei es dringend notwendig, den Kranz zu erneuern. „Für ein gemeinsames, tolerantes und vielfältiges Deutschland stehe ich ein“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview.
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