Von Franziska Stier – Basel. Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, startete die Kampagne „Sprechen wir darüber – Gewalt an Mädchen und jungen Frauen in der Schweiz“. Den Auftakt der „16 Tage gegen Gewalt“ bildeten Smartmobs in mehreren Städten. Die Basler Aktion wurde federführend vom Zonta Club organisiert. Rund 20 Frauen beteiligten sich an dem Smartmob in der Basler Einkaufsmeile Freie Strasse. Gegen 14 Uhr reihten sich die Frauen entlang der Strasse ein, den Mund mit Klebestreifen verdeckt. Nach einer Zeit des Schweigens wurde die Ruhe durch einen Schrei gebrochen. Anschließend wurden Flyer zur Kampagne verteilt.
In diesem Jahr thematisiert, die vom christlichen Friedensdienst (cfd) organisierte und breit abgestützte Kampagne, Gewalterfahrungen junger Frauen und Mädchen. Unter dem Titel: „Sprechen wir darüber – Gewalt an Mädchen und jungen Frauen in der Schweiz“ will die Kampagne die verschiedenen Ebenen der Gewalterfahrung aufgreifen und zu einer öffentlichen Debatte beitragen. Frauen zwischen 14 und 19 Jahren sind gemäß aktueller Studien besonders betroffen. „Sexuelle Übergriffe durch Gleichaltrige (auch in jugendlichen Paarbeziehungen), häusliche Gewalt durch Eltern oder Gewalterlebnisse im virtuellen Raum, wie Cybermobbing, Sexting oder Cyberstalking“, gehören genauso dazu, wie Genitalverstümmelung und Zwangsheirat oder „strukturelle Gewaltformen wie Sexismus und Diskriminierung“, ist auf der Kampagnenseite zu lesen.
Die Zahlen, die die Optimus-Studie dazu liefert, sind alarmierend. Rund 62% der befragten 15-17 jährigen Mädchen haben bereits einen sexuellen Übergriff erlebt. Jedes fünfte Mädchen gab an, einen sexuellen Missbrauch erlebt zu haben. Befragt wurden 9857 Schülerinnen und Schüler.
Ziel der Kampagne ist es aber nicht nur auf die schockierenden Zahlen aufmerksam zu machen, sondern das Schweigen darüber zu brechen. „Sexualisierte und misogyne Gewalt ist erschütternder Teil der Lebensrealität vieler Frauen. Daher laden wir unter dem Hashtag #sprechenwirdarüber zu einer breiten Diskussion ein.“ erklärt Kampagnenleiterin Christina Klausener.
In den nächsten Tagen wird es schweizweit noch weitere verschiedene Aktionen und Diskussionsveranstaltungen geben.
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