Von Andreas Scheffel – Stuttgart. Mehrere tausend KurdInnen folgten dem Aufruf der kurdischen Jugendorganisationen Ciwanên Azad und Jinên Ciwanên Azad zu einer zentralen Demonstration am Samstag, 2. Dezember, in Stuttgart. Für Frieden, Demokratie in der Türkei und die Freilassung von Abdullah Öcalan setzten die Demonstrierenden ein klares Zeichen. Für kurzzeitige Verwirrung sorgte ein Transparent mit der Aufschrift „We are PKK Stuttgart“.
Trotz des kalten Wetters war die Atmosphäre auf der Demonstration lebendig und kraftvoll. Lautstark zogen die DemonstratInnen von der Lautenschlagerstraße zum Rotebühlplatz, wo eine Zwischenkundgebung gehalten wurde. Dann ging es weiter mit dem Ziel Erwin-Schöttle-Platz.
Während der Demonstration stiftete das Zeigen eines Transparentes mit der Aufschrift „We are PKK Stuttgart“ Verwirrung. Die Polizeibeamten nahmen es zum Anlass, den Demonstrationszug anzuhalten. Nach langem Verhandeln zwischen den Beamten und den DemonstratInnen musste das Transparent einseitig zum Teil eingerollt werden. Anschließend trotzten TeilnehmerInnen den Anweisungen der Beamten und zeigten Abdullah Öcalan auf kleineren Fahnen.
Die Demonstration, die um die Mittagszeit begann, wurde von NAV-DEM, KCDK-E und der Linken unterstützt. Die DemonstrationsteilnehmerInnen, die zum Teil eine weite Anreise aus Belgien, Holland, Schweiz, Frankreich und Deutschland hatten, riefen Parolen wie: „Erhebe dich für die Freiheit des Vorsitzenden“, „Freiheit für Öcalan, Frieden für Kurdistan“, „Die Gefallenen sind unsterblich“. Während der Demonstration wurden auch Fahnen mit dem Bild Abdullah Öcalans getragen und Plakate mit Aufschriften wie „Deutscher Staat, hebe das PKK-Verbot auf“ oder „Die PKK ist das Volk und das Volk ist hier“ hochgehalten.
Auf der Zwischenkundgebung am Rotebühlplatz, hielt Rudolf Bürgel von der Linken eine Ansprache, in der er die Aufhebung des PKK-Verbots forderte und daran erinnerte, dass die Erdoğan-Regierung den IS unterstützt habe. Wegen der Zusammenarbeit mit der Türkei lasse die Bundesredierung die Fahnen von YPG und YPJ verbieten, so Bürgel.
Er forderte weiter ein ökonomisches Embargo für die Erdoğan-Regierung und einen Stopp der Waffenexporte in die Türkei. Abschließend erklärte er: „Herr Öcalan, der so viel Mühe und Kraft für den Frieden und die Demokratie aufgewendet hat, muss frei kommen.“
Bei der Abschlusskundgebung auf dem Erwin-Schöttle-Platz gab es Reden von Tuğba Hezer, Abgeordnete der Oppositionspartei HDP aus der Türkei, und Yüksel Koc. Umrahmt wurde die Veranstaltung von kurdischer Musik und Tanz.
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