Von Tape Lago – Frankfurt. In der Frankfurter Innenstadt, demonstrierten am Samstag, 20. Januar, rund 2500 Menschen für eine vielfältige Gesellschaft und die Vielfalt der Ehe. Aufgerufen hatte das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt. Anlass der Demonstration war ein Symposium der sogenannten „Demo für alle“, das in Kelsterbach stattfinden sollte. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot in der Innenstadt an, um angeblich die Demo für Vielfalt und Liebe zu schützen.
Die „Ehe für alle“ wurde am Freitag, 30. Juli 2017, vom Bundestag beschlossen. Seitdem steht die Ehe in Deutschland auch homosexuellen Paaren offen. Dies scheint bei der sogenannten „Demo für alle“ – einem Bündnis aus AfD-Anhängern, Rechten und Neonazis – noch nicht angekommen zu sein. So rief die „Demo für alle“ zu einem Symposium gegen die „Ehe für alle“ in der hessischen Kleinstadt Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau auf. Das wollten Menschen, die für eine offene, vielfältige, bunte und tolerante Gesellschaft stehen, jedoch nicht unwidersprochen lassen.
Frankfurt – offen, bunt und vielfältig
Die Demonstration für Vielfalt und Liebe, die vom Bündnis Akzeptanz und Vielfalt organisiert wurde, begann mit einer Auftaktkundgebung am späten Vormittag. Zur Alten Feuerwache kamen Menschen, die für eine Gesellschaft für alle und ohne Ausgrenzung stehen. Sie trugen Fahnen, Plakate und Transparente in Regenbogenfarben.
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) begrüßte zunächst die DemoteilnehmerInnen und machte deutlich, dass Frankfurt keinen Platz, keine Toleranz und kein Verständnis für Homophobe, rechte Gruppen, Ausgrenzung und Diskriminierung habe. Frankfurt sei offen, bunt und vielfältig, so OB Feldmann.
Die „Ehe für alle“ sei ein Riesenerfolg, auf den aufgebaut werden müsse, betonte der OB. Zwei RednerInnen von „Rainbow Refugees“ erklärten, dass ein Land wie Afghanistan für Homo- und Transsexuelle gar nicht sicher und sogar feindselig eingestellt sei.
Laustarke Demo in der Innenstadt
Nach der zweistündigen Kundgebung mit mehreren Redebeiträgen gegen Homophobie, Sexismus, und Rassismus an der Alten Feuerwache setze sich der Demonstrationszug kurz nach 13 Uhr Richtung Innenstadt in Bewegung. Aufschriften wie „Liebe wen Du willst“, „Ihr seid nicht alle“ „Wir trans-formieren die Welt“ waren auf Transparenten zu lesen.
Ein Riesenbanner in Regenbogenfarben machte ein Teil des Zuges aus. Die TeilnehmerInnen skandierten Parolen gegen den Rechtsruck und die „Demo für alle“. Der Demonstrationszug war mit rund 1000 TeilnehmerInnen gestartet und kam nach Angaben einer Polizeisprecherin mit rund 2500 Menschen beim „Kaisersack“ gegenüber dem Hauptbahnhof an.
Sitzblockade in Kelsterbach
Zuvor hatten sich etwa 150 AktivIstInnen am Samstagmorgen vorgenommen, die „Demo für alle““und ihr Symposium gegen die „Ehe für alle“ in Kelsterbach zu stören und zu blockieren. Angesichts der übermächtigen Polizeipräsenz habe es nur eine Sitzblockade gegeben, die nach kürzerer Zeit von den AktivIstInnen selbst aufgelöst wurde, war zu erfahren. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort und schirmte den gesamten Tagungsort der GegnerInnen der „Ehe für alle“ ab.
Die Demo für Liebe und Vielfalt war aus Sicht der Veranstalter vom Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt ein Riesenerfolg.
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