Müllheim. Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hatte der Friedensrat Markgräflerland vor den Jüdischen Friedhof in Müllheim eingeladen, um im Gedenken und Nachdenken über das Vergangene Orientierung für das Heute und die Zukunft zu schaffen.
Zu Beginn rezitierte Uli Rodewald das Lied von Reinhard Mey über die Kinder von Izieu. 44 Kinder wurden von den Nazis aus ihrem Haus über dem Rhonetal verschleppt und in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. Eindringlich diese Zeile aus dem Lied: „Heute hör ich, wir solln das in die Geschichte einreihen, und es muss doch auch mal Schluss sein, endlich, nach all den Jahrn.“ Mit dem Liedermacher waren sich die Versammelten einig, dass es kein Vergessen der Nazi Verbrechen geben darf.
Irmgard Koll berichtete aus ihrem persönlichen Erleben über die Nazizeit. Immer gegenwärtig war die Furcht vor möglichen schlimmen Folgen für auch nur ein Wort gegen die Herrschaft der Nazis. So gelte es heute, die demokratischen Grundrechte zu verteidigen und rechten Strömungen konsequent entgegenzutreten.
Anne Katrin Vetter betonte in ihrer Rede, dass sich von alleine nichts zum Guten hin ändern werde. Dafür sei es nötig, ganz laut „Nein“ zu allem rechten Gehabe zu sagen. „Ein aktives Erinnern heißt, dafür zu sorgen, dass Rassismus, Verachtung und Unmenschlichkeit in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen. Nie wieder!“, führte Vetter aus, „denn das Vergessen der Vernichtung ist ein Teil der Vernichtung selbst“.
Musikalisch begleitete Felix Hempel die Veranstaltung auf seinem Fagott mit jiddischen Liedern.
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