Kommentar von Tape Lago – Essen. Die Tafel ist offenbar eine Erfindung des kapitalistischen Systems, die zum Ziel hat, die Armut in einer Gesellschaft unsichtbar zu machen und zu verschleiern. Sie gilt seit 25 Jahren in Deutschland als „Rettungsort“ vor Armut und wird in der Gesellschaft akzeptiert. Sie gibt dem Staat die Möglichkeit, sich aus seiner Verantwortung zu ziehen und Armut nicht konsequent zu bekämpfen.
Also, wenn die Tafel als „Institution“ in dieser Gesellschaft angenommen und anerkannt wird, sollten auch alle Menschen dort gleich sein und gleichbehandelt werden. Und zwar alle Menschen! Ohne Ausgrenzung, Diskriminierung und Spaltung.
Wer vor den Türen der Tafel die Menschen nach Nationalität, Herkunft, Hautfarbe aussortieren will, handelt klar rassistisch, diskriminierend und spalterisch. Dafür sollte man kein Verständnis haben.
Übrigens dürfte die Ausgrenzung gegen das Benachteiligungsverbot nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz AGG verstoßen. Darauf weist der Düsseldorfer Rechtsanwalt Jasper Prigge hin. Aber eigentlich braucht man wirklich keinen Gesetzestext zu bemühen um zu wissen, dass das Vorgehen der Essener Tafel – unabhängig von ihrer Intention – schlicht unanständig ist.
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