Stuttgart. Der Stuttgarter Widerstandskämpfer und Kommunist Hans Gasparitsch wurde am 30. März 1918 geboren. Zu seinem 100. Geburtstag ist eine Gedenkkundgebung geplant. Ihr Motto: „Erinnern, Gedenken, Kämpfen – Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Sie beginnt am Mittwoch, 14. März, um 18 Uhr im Unteren Schlossgarten bei den Rössle-Statuen in Stuttgart.
Bei der Kundgebung auf Einladung von „Zusammen kämpfen Stuttgart“ soll es Redebeiträge der VVN-BdA und des Veranstalters geben. Außerdem wird ein Kurzfilm über Hans Gasparitsch gezeigt, und es werden Passagen aus dem Buch „Die Schicksale der Gruppe G“ gelesen.
Hans Gasparitsch war in Welzheim, Dachau und Buchenwald im KZ, wo er an der Selbstbefreiung beteiligt war und den Schwur von Buchenwald mit schwor. Er kehrte zurück nach Stuttgart und war an der Gründung der VVN beteiligt. Er starb am 13. April 2002. Nach ihm ist das Selbstverwaltete Stadtteilzentrum Gasparitsch in Stuttgart-Ost benannt. Auf dessen Homepage heißt es über den Namensgeber:
„Hans Gasparitsch
* 30. März 1918 in Stuttgart † 13. April 2002 in Stuttgart
Hans Gasparitsch wurde im Ostheimer Kanonenweg (heute Haußmannstraße) als Sohn eines Schusters geboren, war ein antifaschistischer Widerstandskämpfer und Mitbegründer der Gruppe G (wie Gemeinschaft). Die Gruppe veröffentlichte Flugblätter und Zeitungen gegen den Faschismus und organisierte Dutzende von Jugendliche in Stuttgart und der Region gegen die faschistischen Gräuel.
Am 14. März 1935, noch keine 17 Jahre alt, hinterlässt der Schriftsetzer-Lehrling Hans an den Rossbändiger-Skulpturen im Unteren Schlossgarten die Botschaften „Hitler = Krieg“ und „Rot Front“. Bei dieser Gelegenheit wird er verhaftet, kommt in das Hotel Silber, die Gestapo-Zentrale in der Dorotheenstraße, landet im Gefängnis und kommt auch nach seiner Haftstrafe nicht frei.
Die Faschisten sperren ihn ins KZ Welzheim, Dachau und schließlich nach Buchenwald, wo er an der Selbstbefreiung beteiligt war und den Schwur von Buchenwald mit schwor.
Hans Gasparitsch kam zurück nach Stuttgart, war beteiligt an der Gründung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), studierte Journalismus und schrieb für die KPD-Zeitung „Volksstimme“ bis zum KPD Verbot 1956. Aufgrund seiner politischen Einstellung fand er bei keiner anderen Zeitung Arbeit und war bis zu seiner Pensionierung 1980 als Bauingenieur tätig.
2002 verstarb Hans Gasparitsch in Stuttgart. Bis zuletzt engagierte er sich gegen Faschismus, Rassismus und für eine bessere Welt.
Hans Gasparitsch ist für uns ein Beispiel für den Kampf für eine bessere Welt.
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BEKENNTNIS
Ich bin ein Mensch –
und erstrebe im Geben und Nehmen Liebe jeder Art: Wärme, Zärtlichkeit, Freundschaft und Ineinander-Aufgehen –
Ich bin ein Werktätiger –
und erstrebe im Geben und Nehmen Solidarität gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit, sowie Wissen um die Zusammenhänge in der Gesellschaft –
Ich bin ein Antifaschist –
und erstrebe im Geben und Nehmen eine Demokratie des Volkes, die die Geiseln der Menschheit, Krieg und Faschismus für alle Zeiten ausmerzt –
Ich bin ein Kommunist –
und erstrebe im Geben und Nehmen Humanismus und Lebens- rechte sowie freie Entfaltung für Jeden einzelnen, gleich welcher Religion, Weltanschauung, Hautfarbe oder Nationalität –
HANS / MICHA“
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