Von Alfred Denzinger – Heilbronn. Rund 400 Menschen haben am Montagmittag, 12. März, ein deutliches Zeichen gegen die rechte Propaganda der AfD gesetzt. SchülerInnen, Menschen aus der Nachbarschaft, Berufstätige in der Mittagspause und andere AfD-GegnerInnen strömten auf den Friedensplatz. Es waren weit mehr als der Veranstalter – das Netzwerk gegen Rechts Heilbronn – erwartet hatte. Es ging von 150 TeilnehmerInnen aus.
Die Rechten wurden mit deutlichen Worten begrüßt – und auch verabschiedet. Die Menge skandierte lautstark: „Ganz Heilbronn hasst die AfD!“ Die Reden der rechten Kundgebung gingen im Lärm der Trillerpfeifen und Sprechchöre unter.
Die Polizei rechnete mit 100 Teilnehmern bei der rechten Veranstaltung. Die Beteiligung blieb allerdings weit hinter dieser Erwartung zurück. Das Zielpublikum der AfD-Jugendorganisation blieb der Kundgebung gänzlich fern. Das Motto hatte gelautet: „Alternative Jugendpolitik“ und Bildung. Die Rechten wollten SchülerInnen der umliegenden Schulen einen „Einblick in die demokratischen Strukturen unserer Bundesrepublik“ unterbreiten, hieß es in ihrer Facebook-Ankündigung.
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Kein Platz für Rassismus in Heilbronn
Die knapp 40 Teilnehmer der rechtsradikalen Propagandaveranstaltung blieben – umzingelt vom antirassistischen Protest – im letzten Eck des Friedensplatzes unter sich. Hierzu erklärt das Netzwerk gegen Rechts Heilbronn: „Trotz dieses kümmerlichen Auftritts versucht die ‚Junge Alternative Heilbronn‘ ihre Veranstaltung als Erfolg zu verkaufen und möchte wiederkommen. Egal wann und wo das sein wird, auch in Zukunft gilt: Es gibt in Heilbronn keinen Platz für Rassismus!“ Unterstützt wird das Netzwerk von den Heilbronner Kreisverbänden von Bündnis 90/Die Grünen und der Linken, von der Grünen Jugend Heilbronn, der Organisierten Linken Heilbronn (IL), den Jusos Heilbronn, der Verdi Jugend Heilbronn-Neckar-Franken und verschiedenen Einzelpersonen.
Im Vorfeld der Veranstaltung erklärten Sprecher der umliegenden Schulen, man habe sich dazu entschlossen, die sechste Unterrichtsstunde ausfallen zu lassen. Teilweise wurde auch der Nachmittagsunterricht abgesagt. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken genannt.
Die Versammlung der rechten AfD-Jugendorganisation JA (Junge Alternative) wurde von zahlreichen Polizeibeamten geschützt. Auch Heilbronner Staatsschützer der Kriminalpolizei waren vor Ort. Wen die wohl als „staatsgefährdend“ im Visier hatten?
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