Stuttgart. Die Gewerkschaften rufen am 1. Mai zu Kundgebungen für gute Arbeit, gute Bildung, einen besseren sozialen Zusammenhalt, gegen Ausgrenzung und Rechtsextremismus, für Respekt, Toleranz und Frieden auf. Ihre Demonstration in Stuttgart mit Banda Maracatú beginnt um 10 Uhr am Marienplatz. Dort trifft sich bereits um 9.30 Uhr ein antikapitalistischer Block.
Hauptredner der Kundgebung ab 11 Uhr auf dem Marktplatz sind der Vorsitzende des DGB-Stadtverbands Philipp Vollrath und der Bundesvorsitzende der IG Bau Robert Feiger. Während vor dem Rathaus bis 14 Uhr bei Afro-Soul von Thabilé & Band gefeiert wird, beginnt um 11.30 Uhr am Schlossplatz eine Revolutionäre Demo. Ihr Motto: „Rechtsruck zurückschlagen. Kriege sabotieren. Kapitalismus abschaffen!“
Um 14 Uhr schließen sich ein Internationalistisches Straßenfest im Linken Zentrum Lilo Herrmann in der Böblinger Straße 105 in Stuttgart-Heslach und ein 1. Mai-Fest im Selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch in der Rotenbergstraße 125 in Stuttgart-Ost an.
Auch in Waiblingen gegen Rassismus und Rechtspopulismus
Der frühere Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Stuttgart Bernd Riexinger, Bundestagsabgeordneter und Bundesvorsitzender der Linken, spricht auf Einladung des DGB-Rems-Murr ab 11 Uhr auf dem Marktplatz in Waiblingen. Die Mai-Demonstration beginnt um 10.30 Uhr an der Pforte des Stihl-Werks 6 in der Stuttgarter Straße.
Auch die Linke ruft zu den DGB-Kundgebungen auf. Dazu der Landesgeschäftsführer der Partei Bernhard Strasdeit: „Am 1. Mai machen wir als Linke auf der Straße gemeinsam mit Gewerkschaften Druck für gute Arbeit und gute Löhne. Wir fordern Tarifverträge für Alle, einen Mindestlohn von 12 Euro, sichere Arbeitsplätze, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, mehr Personal statt Überstunden und eine selbstbestimmte Arbeitszeit zwischen 28 und 35 Stunden für Alle.“
Gegen Ausbeutung und Krieg
„In diesem System geht es nicht anders als ‚Ellenbogen raus‘ und ‚alle gegen alle‘ – um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen, heißt es im Aufruf zum Revolutionären 1. Mai in Stuttgart: „Deshalb stehen wir für einen radikalen Bruch mit diesem System. Wir wollen uns diese unzumutbaren Zustände nicht länger gefallen lassen. Wir übernehmen also Verantwortung und kämpfen gegen den Kapitalismus, der uns nichts mehr bieten kann. Gegen seinen Rechtsruck und seine Kriege, für eine bessere Welt von morgen und übermorgen.“
Die Auswirkungen der weltweiten Konflikte um Herrschaftssphären, wirtschaftliche Interessen oder den Zugang zu Rohstoffen machten viele der Menschen aus dem globalen Süden zu Geflüchteten. Auch die BRD mische „in diesem schmutzigen Spiel kräftig mit, für ihre Profite gehen die Klasse der Ausbeuter und ihre politischen Handlanger über Leichen“, werfen die Verfasser des Aufrufs den Regierenden vor und verweisen etwa auf die geplante Verdopplung der Rüstungsausgaben oder die Lage der Flüchtlinge. Man wolle sich zunächst dem antikapitalistischen Block auf der DGB-Demo anschließen und um 11.30 Uhr auf dem Schlossplatz die Revolutionäre 1.Mai-Demonstration beginnen (siehe auch „1. Mai in Stuttgart„).
Festprogramme mit Felix Schurr und der Einheizfront
Das Stadtteilzentrum Gasparisch (gegenüber der Friedenau, U4 Haltestelle Ostendplatz, U9 Haltestelle Raitelsberg) plant zum 1. Mai unter anderem einen Stadtteilspaziergang und Kurzvorträge. Bei seinem Fest mit Kinderprogramm (Beginn: 14 Uhr) gibt es warmes Abendessen, bei dem auch gegrillt wird. Zum Abschluss tritt ab 18 Uhr der Liedermacher Felix Schurr auf.
Beim internationalistischen Fest in und um das Linke Zentrum Lilo Herrmann gibt es veganes Essen. Es singen und spielen T-Killas (Ska aus Aschaffenburg), die Einheizfront (Ton-Steine-Scherben-Cover), der Berliner Liedermacher Tobias Thiele und der ArbeiterInnenchor Heslach. Außerdem gibt es Antimilitaristisches Theater und ein Kinderprogramm.
Zentrale DGB-Kundgebung in Freiburg
Die Hauptkundgebung des DGB ist in diesem Jahr in Freiburg. Sie beginnt um 11 Uhr auf dem Stühlinger Kirchplatz. Dort spricht der DGB-Landesvorsitzende Martin Kunzmann.
Weitere Redner auf DGB-Kundgebungen:
Gabriele Frenzer-Wolf, stellvertretende DGB-Landesvorsitzende (Tuttlingen)
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg (Heidenheim)
Martin Gross, Landesbezirksleiter Verdi Baden-Württemberg (Rheinfelden)
Andreas Harnack, Regionalleiter IG BAU Baden-Württemberg (Mannheim)
Uwe Hildebrand, Landesvorsitzender NGG (Ulm)
Hans-Jürgen Kirstein, Landesvorsitzender GdP (Bietigheim-Bissingen)
Leni Breymaier, Vorsitzende der SPD Baden-Württemberg (Esslingen)
Bernd Riexinger, Vorsitzender Die Linke, MdB (Waiblingen)
Michael Futterer, Landesvorsitzender der GEW Baden-Württemberg (Tübingen)
Benjamin Stein, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Fils-Neckar-Alb (Reutlingen)
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