Protest vor der Abschiebe-Kaserne

Von Meide Wolt – Darmstadt. In Darmstadt zogen am Freitag, 4. Mai, 600 Menschen von der Innenstadt zur Starkenburg-Kaserne in der Waldkolonie. In der Kaserne repariert die Bundeswehr Leopard ll Panzer vom gleichen Modell, wie sie auch vom türkischen Militär gegen die Menschen Afrin eingesetzt werden.

Gleichzeitig befindet sich auf dem Areal eine Unterkunft für traumatisierte Geflüchtete. Von der stark bewachten Einrichtung werden wöchendlich Menschen abgeschoben. Das Aktionsbündnis community for all und der kurdische Dachverband NAV-DEM hatten vor dem Areal für den gesamten Tag eine Mahnwache und ein Straßenfest organisiert.

Vor der Parteizentrale der CDU am Steubenplatz sagte eine Sprecherin von community4all: „Die CDU deutet auf die AfD, aber sie sind gerade diejenigen, die die stumpfen Parolen der AfD in die Tat umsetzen“. Doch „die migrantische Realität lässt sich nicht zurückdrehen“, so die Sprecherin weiter. „Wir respektieren und solidarisieren uns mit den Menschen in Ellwangen, die ihre Nachbarn beschützt haben.“

Ein Sprecher der afghanischen Community forderte: „Die Recherche unserer persönlichen Informationen muss ein Ende haben. Deportation ist ein Verbrechen.“ Stefan Kräh von Vielbunt sagte: „Die Leute, die wir begleiten und beraten, kommen alle aus Ländern, in denen sexuelle Minderheiten staatlich oder gesellschaftlich verfolgt werden.“ Doch die Gerichte wiesen ihre Klagen ab, weil „die Verfolgungsdichte“ zu niedrig sei. Was das bedeute? „Nach Ansicht des Gerichts sind in einem Jahr nicht genug Schwule ermordet worden“, berichtete Kräh.

Ali vom Afghan Refugees Movement forderte, dass „alle Menschen das Recht darauf haben, in Sicherheit zu leben und selbst auszuwählen, wo sie leben möchten“. Ein Sprecher der Interventionistischen Linken machte in seiner Rede vor der Polizeistation in der Bismarkstraße die Polizeibeamten für die Durchführungen von Abschiebungen verantwortlich und verdeutlichte den Zusammenhang von Fluchtursachen mit dem kapitalistischem System.