Karlsruhe. Wie in vielen anderen Städten bundesweit gingen am Mittwoch, 11. Juli, zur Urteilsverkündung im NSU-Prozess viele Menschen in Karlsruhe auf die Straße. Unter dem Motto „Kein Schlussstrich“ hatte ein breites Bündnis aus lokalen Gruppen und Parteien aufgerufen, sich für eine endgültige Aufklärung der Vorgänge rund um den sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) stark zu machen. Über 200 Personen nahmen an der Demonstration teil.
Es gab eine Auftaktkundgebung und zwei einführenden Redebeiträge. Sie thematisierten die vielen unaufgeklärten Details und die Rolle des Verfassungsschutzes im NSU-Prozess. Der anschließende Demonstrationszug wurde nur von wenigen Polizeibeamten begleitet. Er bewegte sich zum nahegelegenen Bundesgerichtshof. Die DemonstrantInnen stellten sich direkt neben der Einfahrt auf, durch die immer wieder gepanzerte Limousinen auf das Gelände des BGH fuhren.
In eventuellen Revisionsverfahren wird der Bundesgerichtshof in Karlsruhe noch wichtig für den Verlauf der Prozesse rund um den NSU. Nach einer Ansprache der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) zogen die DemonstrantInnen weiter in Richtung Marktplatz. Mit vielen Transparenten, Sprechchören und Flyern wurden die Passanten über den Grund der Demonstration aufgeklärt. Viele nahmen das Informationsmaterial interessiert an. Am Marktplatz angekommen gab es letzte Redebeiträge, bevor sich die Versammlung auflöste.
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