Stuttgart. Bei einer Demonstration am Mittwoch, 29. August, kam es bei einer antifaschistischen Spontandemonstration zu einem Polizeiangriff auf die Landesgeschäftsführerin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) Janka Kluge (wir berichteten). Die Spontandemonstration wurde von der Polizei gestoppt. Ein Beamter schlug mit der flachen Hand in Richtung des Kopfes der Landesgeschäftsführerin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) Janka Kluge und packte sie an den Haaren. Der geschäftsführende Landesvorstand der VVN-BdA reagiert nun mit einem offenem Brief an den Stuttgarter Polizeipräsident Franz Lutz.
Im Brief an den Polizeipräsidenten Lutz führt der VVN-BdA aus, dass die VVN-Landesgeschäftsführerin Janka kluge als Rednerin an der vorangegangenen Kundgebung auf dem Marienplatz teilgenommen habe (siehe hier). Im Anschluss an die Kundgebung habe sich ein Demonstrationszug formiert, bei dem Kluge zunächst mitgegangen sei. „Da sie erkennen konnte, dass die Polizei diesen Demozug aufhalten würde und sie nicht eingekesselt werden wollte, wich sie an den Straßenrand zurück. Von dort aus hat sie die Aktionen der Demonstranten und Polizisten beobachtet“, erklärt der VVN-Landesvorstand weiter.
Statt Kommunikation gibt es einen Schlag ins Gesicht
Ein Polizeibeamter soll durch ein besonders aggressives Verhalten aufgefallen sein. Kluge habe diesen Polizisten darauf ansprechen wollen, um eine Deeskalation zu erreichen. Aber statt mit ihr über die Situation zu sprechen, sei dieser Beamte auf sie losgegangen, „zog sie an den Haaren und schlug ihr ins Gesicht, bis er von einem Kollegen weggezogen wurde“ (dies wird durch eine Reihe von Fotos belegt), heißt es im offenen Brief.
Es sei sicher richtig, dass „von den Polizeikollegen Entscheidungen in Sekundenschnelle verlangt werden, es sollte aber auch dem Polizeikollegen allein beim Hinsehen klar gewesen sein, wen er vor sich hatte: Nämlich eine 59-jährige Frau, nicht gewalttätig, auch kaum körperlich in der Lage sich gegen einen bis zu den Zähnen bewaffneten Beamten zu stellen“. Der VVN-BdA erwarte von einer gut ausgebildeten Polizei, „dass sie in der Lage ist, die Situation richtig zu beurteilen und einzuschätzen, auch wenn die Nerven blank liegen“.
Das Polizeiverhalten ist unentschuldbar
Ilse Kestin vom VVN-Landesvorstand erklärt, „ein Verhalten, wie es von dem Polizeikollegen an den Tag gelegt wurde ist unentschuldbar!
Wir haben Frau Kluge geraten Anzeige zu erstatten.“ Und weiter: „Diese Entgleisung lässt sich sicherlich nicht mit „einem Augenzwinkern“ abtun, wie kürzlich die Behinderung der Presse bei einem Infostand der Identitären Bewegung (siehe „Pressefreiheit muss auf die Tagesordnung“).
Der Brief an den Polizeipräsidenten kann hier nachgelesen werden.
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