Stuttgart. Auch in diesem Jahr bleibt Stuttgart ein Besuch der Truppe um Hedwig von Beverfoerde nicht erspart. Sie und ihr „Demo für Alle“-Bus will am Freitag, 14. September, ab 15 Uhr einen Stopp auf dem Marktplatz einlegen. Mit einer großflächigen Botschaft gegen Homo-Ehe und Regenbogenfamilien will sie erneut ihre homophobe Propaganda verbreiten. Mehrere Organisationen planen dem Hass-Bus der homofeindlichen Bewegung „Demo für alle“ mit Protesten zu begegnen. Auf dem Karlsplatz soll am Freitag ab 14.30 Uhr eine Gegenkundgebung stattfinden. Dazu aufgerufen hat das Bündnis Vielfalt für Alle. Aber auch auf dem Marktplatz ist mit Protesten gegen die christlich fundamentalistische Bewegung zu rechnen. Dies haben mehrere Organisationen angekündigt.
Die ursprünglich im Umfeld der AfD-Politikerin Beatrix von Storch entstandene „Demo für alle“ richtete sich zunächst gegen Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität. Inzwischen kämpft sie gegen jeden Bereich einer bunten, offenen Gesellschaft und LGBTTIQ (Lesbian Gay Bi Trans Transgender Intersexuell Queer)-Rechte an. Die Bewegung tourte die letzten Tage mit einem großen orangefarbenen Bus und ausgrenzenden Motiven gegen die Ehe für alle, gegen Regenbogenfamilien und gegen Transpersonen durch Deutschland.
Für direkten Protest auf dem Marktplatz
Das Bündnis Stuttgart gegen Rechts ruft zum direkten Protest gegen den „Demo für Alle“-Tourstopp ab 15 Uhr auf dem Marktplatz auf. Beim tourenden „Demo für Alle“-Bus handele es sich um ein „strategisches Projekt der Rechten, über das „klassische“ Thema Geflüchtete hinaus“, erklärt das Bündnis in seinem Aufruf. Es genüge daher nicht, „ein eigenes Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Konkreter Widerstand in Hör- und Sichtweite direkt auf dem Marktplatz, der den rechten Hetzern die Öffentlichkeit nimmt und ihnen – als Teil des Rechtsrucks – eine klare Abfuhr erteilt, bleibt das Gebot der Stunde“, heißt es in ihrer Erklärung.
Das Bündnis No Pegida Stuttgart ruft ebenfalls zum direkten Protest in „Hör- und Sichtweite“ auf dem Marktplatz auf.
Linksjugend: „Hedwig von Beverfoerde und ihre Anhänger in Stuttgart nicht willkommen“
„Menschen egal welcher sexuellen Orientierung gehören in Stuttgart zum selbstverständlichen Straßenbild, hunderttausende zelebrieren diese Vielfalt bei der jährlichen Polit-Parade durch die Stuttgarter Innenstadt und werden sich diese positive Lebenseinstellung, nicht durch ein paar verwirrte Ewiggestrige zerstören. Menschenfeindlichkeit ist in Stuttgart nicht willkommen und wird die zahlreiche Ablehnungen der Stuttgarterinnen und Stuttgartern zu sehen und zu hören bekommen“, kommentiert Sven „Gonzo“ Fichtner, Sprecher der Linksjugend Stuttgart, die Ankündigung auf den Stopp des „Buses der Menschenfeindlichkeit“ in Stuttgart.
Maximilian Hagel, Vorstandsmitglied der Linksjugend Stuttgart ergänzt: „Ob jemand schwul, lesbisch, bi oder transgender ist, die Linksjugend setzt sich gegen jede Art von Ausgrenzung von Menschen ein und wirkt mit diesem Grundverständnis in alle Teile der Gesellschaft. Wir streiten für eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig der sexuellen Orientierung, die gleichen Möglichkeiten haben und frei, selbstbestimmt und ohne Angst miteinander leben können. Mach mit und komm zum Gegenprotest am 14. September.“
Auch im letzten Jahr gab es einen „herzlichen“ Empfang
Bereits im letzten Jahr gab es für den Hetz-Auftritt dieser Gruppierung einen „herzlichen“ Empfang in Stuttgart. Auf dem Schlossplatz protestierten am Donnerstag, 7. September 2017, hunderte Menschen -Angehörige der LGBTTIQ-Szene und ihre FreundInnen – gegen die „Demo für alle“. Die Polizei schützte den umzingelten Bus in voller Montur und bildete einen Schutzwall von Einsatzkräften rund um das Fahrzeug. Es kam zu erheblichen Behinderungen der Pressearbeit. Einerseits durch direktes Einwirken von Beverfoerde und ihrer Truppe, andererseits durch Polizeibeamte (sie hierzu „„Demo für alle“-Tour war ein Flop„).
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