Von Tape Lago – Frankfurt. Das Bündnis „Seebrücke Frankfurt“ wird am Montag, 17. September, mit einer Großdemonstration in der Innenstadt gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und des Bundesinnenministers Horst Seehofer protestieren. Auch am Dienstag, 18. September, am Tag des geplanten Besuch Seehofers in der Paulskirche, wollen die Seebrücke-AktivistInnen und ihre UnterstützerInnen, deutlich machen, dass der Bundesinnenminister in der Stadt nicht willkommen sei. Seehofer soll seinen Besuch bereits abgesagt haben. Diese Absage sieht „Seebrücke Frankfurt“ als Sieg und will weitermachen, bis Frankfurt zu einem sicheren Hafen erklärt wird.
Unter dem Motto „Seebrücke statt Seehofer – Sei kein Horst“ wollen die AktivistInnen von „Seebrücke Frankfurt“ und ihre UnterstützerInnen auf die Straße gehen, um ein starkes Zeichen gegen die Politik von Bundesinnenminister Horst Seehofer zu setzen und ihre Solidarität mit Geflüchteten und der Seenotrettung im Mittelmeer kund zu tun.
Seehofer sagt Besuch ab – Sieg für „Seebrücke Frankfurt“
Geplant ist die Demo für Humanität und Menschenrechte für Montag, 17. September, 18.30 Uhr vom Willy-Brandt-Platz zur Paulskirche (Bethmann Straße). Auch am Dienstag, 18. September, wird es eine Protestaktion, um 8.45 Uhr an der Paulskirche (Bethmann Straße) geben.
Bundesinnenminister Horst Seehofer sollte am Dienstag beim „Bundeskongress nationale Stadtentwicklungspolitik“ als Gast in der Paulskirche erscheinen. Doch Seehofer soll seinen Besuch abgesagt haben. Die Absage wertet „Seebrücke Frankfurt“ als Erfolg und Sieg und will an beiden Tagen „mit oder ohne Seehofer“ demonstrieren. „Seebrücke vs. Seehofer: 1:0 – Seehofer sagt ab – Wir machen weiter!“, hieß es in einer Pressemitteilung auf der Facebook-Seite von „Seebrücke Frankfurt“.
„Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen ist unmenschlich“
„Wir setzen uns für ein Deutschland und ein Europa ein, in denen alle Menschen das Recht haben, ein gutes Leben zu führen“, erklärte Matthias Maier, Sprecher von „Seebrücke Frankfurt“ bei „Rock gegen Rechts“. Es sei nicht zulässig, dass SeenotretterInnen diskreditiert und kriminalisiert werden. Deshalb wolle „Seebrücke Frankfurt“ ein starkes Zeichen gegen die deutsche und EU-Flüchtlingspolitik setzen.
Es sei eine Schande, wie Europa und Deutschland im Mittelmeerraum mit Menschen umgehen. Es ist unmenschlich, Menschen einfach im Mittelmeer ertrinken zu lassen, sagte Maier weiter. Es sei auch unmenschlich, Menschen nach Libyen zurück zu schicken, wo sie in Lager gesteckt und missbraucht werden.
„Seebrücke“ für sichere Fluchtwege und Entkriminalisierung der Seenotrettung
Deshalb fordert „Seebrücke Frankfurt“ sichere Fluchtwege, die Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme aller. Die AktivistInnen und ihre UnterstützerInnen fordern, dass Frankfurt zur solidarischen Stadt wie Köln, Bonn, Düsseldorf, Berlin, Barcelona, Palermo und viele andere erklärt wird. Die Bankenmetropole müsse sich auch gegen den massiven Rechtsruck stellen, ein starkes Zeichen der Solidarität gegen Angstmacherei, Ausgrenzung und Abschiebung setzen.
„Kommt und tragt Orange in Solidarität mit den Geflüchteten auf den Rettungsbooten! Kommt und zeigt, dass unsere Menschlichkeit nicht verloren ist! Kommt und setzt euch dafür ein, aus Frankfurt eine solidarische Stadt zu machen!“, hieß es in dem Aufruf von „Seebrücke Frankfurt“. Ein Offener Brief der Frankfurter „Seebrücke“ wird von mehreren Organisationen und Personen des öffentlichen Lebens unterstützt.
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