Kandel. Das demokratische Bündnis Kandel gegen Rechts ruft für Samstag, 6. Oktober, zur Großdemonstration in Kandel auf. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Kandel. Anlass ist der gleichzeitig stattfindende Aufmarsch rechtsgerichteter Gruppierung im Ort. Seit Januar demonstrieren Rechtspopulisten und Rechtsextremisten regelmäßig durch Kandel, mit dabei unter anderem die PEGIDA Schweiz, die Identitäre Bewegung, Reichsbürger, der „dritte Weg“ und rechtsextreme Hooligans (wir berichteten). Die Kleinstadt mit gerade mal knapp 9000 Einwohnern ist mittlerweile bundesweit bekannt und wird in den Medien in einem Atemzug mit Chemnitz und seit kurzem auch Köthen genannt. Das Bündnis „Kandel gegen Rechts“ möchte dem endlich ein Ende setzen.
Seit der Hetzjagd durch Rechtsextremisten in Chemnitz und dem darauffolgenden Konzert gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit kursiert der Hashtag #wirsindmehr durch die sozialen Medien. Die Nutzer drücken damit aus, dass es in ihrer Stadt und in ihrem Land mehr Menschen gibt, die für Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit einstehen und es keinen Platz für rechten Hass gibt.
„Wir wünschen uns, dass #wirsindmehr auch in Kandel zur Realität wird, nicht nur auf Facebook oder Twitter, sondern auch auf der Straße“, erklärt das Bündnis Kandel gegen Rechts.
„Wir wissen, dass die meisten Bewohner in Kandel und aus der Umgebung mit den Demonstrationen und den damit verbundenen Parolen und Forderungen nicht einverstanden sind“, heißt es weiter. Es reiche jedoch nicht, seinen Unmut nur in den Medien oder hinter verschlossenen Türen zu zeigen. Das Bündnis betont „es ist wichtig, jetzt auch öffentlich ein ganz klares Zeichen zu setzen.“
Kandel gegen Rechts ruft daher mit all seinen Bündnispartnern zu einem solidarischen Schulterschluss aller demokratischen Parteien, Gewerkschaften, Vereine, BürgerInnen und antifaschistischen Gruppen auf. Dabei beschränkt sich das Bündnis nicht allein auf Kandel und die Nachbarorte. „Natürlich freuen wir uns, wenn die Kandler Bürger auf die Straße gehen, ebenso über die angekündigte Unterstützung aus Wörth. Aber diese Entwicklung betrifft nicht nur Kandel alleine, sondern ist ein gesamtgesellschaftliches Problem“. Daher sei jeder willkommen, der sich anschließen möchte.
Hintergrund:
Im überparteilichen Bündnis „Kandel gegen Rechts“ engagieren sich lokale und regionale Gruppen, Vereine, Parteien, Initiativen und Einzelpersonen für Demokratie und Menschlichkeit und organisieren Aktionen und Demonstrationen gegen Rassismus, Faschismus und jede Form der Diskriminierung in Kandel und anderenorts. Aktuell Beteiligte und Unterstützer des Bündnisses sind:
• Antifa Trier
• Antifaschistische Aktion Aufbau Mainz (AAB Mainz)
• Antifaschistische Aktion Aufbau Stuttgart (AAB Stuttgart)
• Antifaschistisches Aktionsbündnis Karlsruhe
• attac kandel-südpfalz
• Aufstehen gegen Rassismus Rhein- Neckar
• Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz e.V.
• Dennis Nitsche und das Bürgerbündnis Wörth
• Die Jusos Südpfalz
• Die PARTEI Baden-Württemberg, darunter KV Karlsruhe, KV Mannheim
• Die PARTEI Rheinland-Pfalz, darunter OV Kandel, KV Germersheim, OV Wörth am Rhein, KV Zweibrücken
• Eckpunkt Speyer
• Heidelberg gegen Rassismus
• KKA (Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa)
• Linke Landau/SÜW Die Linke Speyer-Germersheim
• Linksjugend Landau/SÜW
• Männer*bündnis Kandel
• Offenes antifaschistisches Treffen Karlsruhe (OAT Ka)
• Offenes antifaschistisches Treffen Mannheim (OAT Mannheim)
• Tuesday Night Fever
• sowie viele Einzelpersonen
Weitere Infos unter facebook.com/KandelgegenRechts und twitter.com/Buendnis_KgR.
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