Von Gebhard Hofner – Münster. 300 Demonstranten waren angekündigt, 1600 demonstrierten am Samstag, 3. November, im westfälischen Münster gegen einen Kreisparteitag der AfD. Aufgerufen hatte das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“, ein Zusammenschluss von gewerkschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und religiösen Gruppen, antifaschistischen Initiativen und politischen Parteien.
Carsten Peters, Sprecher des Bündnisses, erklärte in seinem Redebeitrag: “Wir wollen der vermeintlichen Normalisierung der AfD entgegen treten. Weil sie hier öffentliche Räume nutzen kann, könnte ja der Eindruck entstehen, dass die AfD eine ganz normale Partei ist, die nur etwas andere Akzente setzt. Das ist aber nicht der Fall“, meinte er. “Die AfD ist aus unserer Sicht keine normale demokratische Partei, denn deren Programm besteht von A bis Z aus Hetze, Hass und Rassismus, gegen die Schwächeren in der Gesellschaft, gegen Arme, gegen Geflüchtete, gegen Homosexuelle, gegen Lesben und so weiter. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass man das nicht durchgehen lassen darf. Das soll nicht in den Mainstream der Gesellschaft einsickern und darf nicht ‘normal’ werden.”
Weitere Beiträge kamen von einer Vertreterin des DGB Münsterland und vom Vorsitzenden des Integrationsrats der Stadt Münster, Dr. Ömer Lütfü Yavuz. Er erinnerte daran, dass die AfD bei den Bundestagswahlen in Münster mit 4,9 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bundesweit erzielte, “aber das waren noch 4,9 Prozent zu viel”.
Den unter Polizeischutz ankommenden etwa 40 AfDlern wurde von den Demonstranten lautstark vermittelt, dass sie in Münster nicht willkommen sind. Nicht nur „Nazis raus“ erklang lautstark, auch beim Ärzte-Song “Schrei nach Liebe” sangen die Demonstranten freudig mit. Der für 14.30 Uhr geplante AfD-Kreisparteitag im Rathaus begann mit 40-minütiger Verspätung. Der Presse gegenüber klagte ein AfD-Sprecher sein Leid: „Wir hätten gerne in einer gastronomischen Einrichtung getagt. Aber wir haben keine bekommen.“ Der nächste Protest gegen die AfD in Münster ist schon in Vorbereitung: Am 22. Februar 2019 soll Jörg Meuthen bei der AfD auftreten. Auch er wird wohl in Münster nicht willkommen sein.
Fotos: Gebhard Hofner
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