Fulda. Als die Euphorie nach dem Zusammenbruch der DDR verraucht war, begannen die meisten Medien im Osten und Westen Deutschlands, den Antifaschismus der DDR zu delegitimieren. Er sei nicht echt gewesen, sondern zwangsverordnet und lediglich als Machtinstrument gebraucht worden. Was es damit auf sich hat, will Fulda stellt sich quer am Mittwoch, 13. März, mit der Vorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung Dagmar Enkelmann diskutieren. Beginn ist um 19 Uhr im L14zwo in der Lindenstraße 2 in Fulda.
Der unbedingte Antifaschismus gehörte zu den Gründungsmythen der DDR – mit dem sie sich auch ideologisch und propagandistisch von der Bundesrepublik abzugrenzen suchte. Dass allerdings nur in Westdeutschland einstige Nazi-Funktionäre eine zweite Karriere machen konnten, ist eine von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gepflegte Legende.
Zu diesem Thema hat Fulda stellt sich quer die Gesellschaftswissenschaftlerin und Historikerin Dagmar Enkelmann als Referentin eingeladen. Nach dem Studium der Geschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig folgte ab 1985 eine Aspirantur an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften Berlin, die sie 1989 mit einer Doktorarbeit über „Die Identifikationskrise der Jugend in der DDR“ abschloss. 1979 bis 1985 arbeitete Dagmar Enkelmann als Lehrerin für Geschichte an der FDJ-Jugendhochschule Bogensee. 1985-1989 folgte eine Aspirantur auf dem Gebiet der Jugendforschung. Vor 1989 war sie auch in der gewerkschaftlichen Frauenarbeit aktiv. Sie war von 2005 bis 2013 parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag. Am 1. Dezember 2012 wurde sie zur Vorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung gewählt.
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