Basel. Bereits zum fünften Jahr in Folge wurde am March against Bayer & Syngenta am 18. Mai 2019 in Basel für einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft demonstriert. Die über 2000 Teilnehmenden forderten lautstark eine Umsetzung von echtem Umwelt- und Klimaschutz. In Basel, am Hauptsitz von Syngenta und auf der ganzen Welt soll Verantwortung übernommen werden.
Der Demonstrationszug führte vom Barfüsserplatz über die Mittlere Brücke bis vor den Hauptsitz von Syngenta und war begleitet von Strassenkünstlern, Musikbeiträgen und als Bienen verkleideten Kindern. Bayer besetzt mit der Übernahme von Monsanto eine führende Position im Pestizidmarkt. Die in den letzten Jahren unter dem Namen «March against Monsanto & Syngenta» durchgeführte Veranstaltung hat deshalb ihren Namen entsprechend angepasst.
Im Zentrum des diesjährigen March stand der Einfluss der Landwirtschaft auf die bestehende Klimakatastrophe und das rapide voranschreitende Insektensterben. Die industrielle Landwirtschaft sei für über 30 % der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Die Herstellung und der übermäßige Einsatz von Düngemittel führe zur Zerstörung der Biodiversität. Gleichzeitig verschlinge die Fleischindustrie einen großen Teil der Landwirtschaftsprodukte und setzt riesige Mengen an Methan frei. „Die industrielle Landwirtschaft, in der Syngenta eine marktführende Rolle übernimmt, heizt die globale Klimaerwärmung kräftig mit an“, sagte dann auch Nicole Gisler, Rednerin der Klima-Allianz auf dem Barfüsserplatz.
Nein zu Pestiziden und der industriellen Landwirtschaft
In den letzten 30 Jahren sei allein die Menge der Fluginsekten um 75 % zurückgegangen. Die industrielle Landwirtschaft mit ihren extensiven Monokulturen und Pestiziden sei einer der Haupttreiber dieses Insektensterbens. Diese zerstöre damit unser gesamtes Ökosystem und gefährde unser aller Überleben. „2017 hat kein Konzern mehr Geld mit hochgefährlichen Pestiziden verdient als der Basler Multi Syngenta: schätzungsweise 3,9 Milliarden US-Dollar“ hob Jonas Schälle, Redner von Public Eye die Rolle von Syngenta hervor.
Das heutige industrielle Landwirtschaftssystem verschlinge Unmengen an fossiler Energie, übernutze und vergifte Grundwasser, erodiere Böden und zerstöre die Biodiversität. Ihre Pestizide würden laut Experten-Bericht der UNO 200.000 Menschen pro Jahr töten. Die Vergiftung und Ausbeutung finde vor allem in den Ländern des globalen Südens statt – die Profite flössen in den Norden, nach Basel. Hier, am Hauptsitz von Syngenta müsse Verantwortung übernommen werden. „Beeinflusst durch die Saatgutindustrie verabschiedet die Politik restriktive Saatgutgesetze, die in erster Linie den Konzernen dienen. Diese Bestrebungen gefährden die Ernährungssouveränität der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen“, hob Judith Reusser, Rednerin von Swissaid hervor.
Über 50 Organisationen fordern einen Wandel
Der Basler March against Monsanto & Syngenta wurde von mehr als 50 Organisationen aus der Schweiz und aus Süddeutschland unterstützt, darunter Basler Gewerkschaften, die Kantonalsektion der SP, BastA!, den Grünen sowie zahlreichen Umwelt-, Landwirtschafts- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace, BUND, Uniterre und SWISSAID.
Nicola Goepfert vom Organisationskomitee zeigte sich zufrieden: „Es ist erfreulich, dass wir unseren bunten Demonstrationszug mit rund 2000 Teilnehmenden in diesem Jahr wieder durch die Innenstadt führen durften. Der politische Druck hat Wirkung gezeigt.“
Weitere Bilder des Tages
- Aurora Garcia, Solifonds
- Tonja Zürcher, Co-Präsidentin BastA!
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