Basel/Zürich. Als Teil der internationalen Klimabewegung hat das Collective Climate Justice (CCJ) mit dem Hauptsitz der Credit Suisse am Zürcher Paradeplatz und dem Hauptsitz der UBS in der Aeschenvorstadt in Basel am Montag, 8. Juli, zwei wichtige Standorte des Schweizer Finanzplatzes blockiert.
Hunderte Menschen blockieren derzeit mit ihren Körpern die Zugänge zu den Hauptsitzen der beiden Großbanken und zeigen, was sie wollen:
„den Investoren der Klimakatastrophe, namentlich Credit Suisse und UBS, den Geldhahn zudrehen!“
Die Aktion wurde an diesen Orten durchgeführt, weil nach Angaben von CCJ hier die CO2-Schleudern der Schweiz sitzen sollen. Credit Suisse und UBS seien die Hauptverantwortlichen des Schweizer Finanzplatzes für die weltweite Klimakatastrophe. Zwar werde hier kein Öl gefördert und keine Kohle verbrannt, aber von hier aus würden derartige Projekte finanziert und dadurch erst möglich gemacht werden.
Klimakatastrophe sponsored by Credit Suisse und UBS
Der Finanzplatz Schweiz emittiere das 20fache der Treibhausgasemissionen der ganzen Schweiz. Credit Suisse und UBS zusammen sollen nach Angaben von CCJ zwischen 2016 und 2018 allein durch Finanzierungen von Projekten und Unternehmungen im Bereich fossile Brennstoffe 83,3 Mrd. US-Dollar unmittelbar in die Befeuerung der Klimaerhitzung gesteckt haben.
Die beiden Banken seien beispielsweise an der Rodung des Hambacher Forstes und dem gigantischen Kohleabbau vor Ort beteiligt. Weiter investiere die Credit Suisse in Fracking-Projekte in West Texas. Obwohl die Schweiz das Pariser Klimaabkommen ratifiziert habe und der Sonderbericht des IPCC auf die Einhaltung von 1,5 Grad dränge, rasen man aufgrund der Investitionen des Schweizer Finanzplatzes in die globalen Finanzmärkte auf eine Erderwärmung von 4 – 6 Grad zu.
„Jetzt können wir noch etwas verändern“
„Die Klimakatastrophe zerstört bereits jetzt die Lebensgrundlage von Menschen auf der ganzen Welt“, sagt Frida Kohlmann, Pressesprecherin von Collective Climate Justice, in Zürich und fügt an: „Falls dem jetzt nichts entgegengesetzt wird, hinterlassen wir unseren Kindern eine Welt, die wir uns gar nicht auszumalen getrauen“.
„Es ist höchste Zeit zu handeln. Jetzt können wir noch etwas verändern“, sagt Elisabeth, Pressesprecherin von Collective Climate Justice in Basel.
Hinter der Aktion stehe das Collective Climate Justice. Nebst sehr vielen Einzelpersonen aus verschiedensten politischen Zusammenhängen beteiligen sich weiter auch AktivistInnen von Collectif Break Free Suisse, Bewegung für den Sozialismus, Multiwatch, Es Zündhölzli für Banke, Revolutionärer Aufbau und Greenpeace-AktivistInnen an der Aktion. Als Klimabewegung stehe Collective Climate Justice solidarisch für Klimagerechtigkeit und für eine lebenswerte Zukunft für alle.
Das Collective Climate Justice fordert,
„dass der Finanzplatz Schweiz sich mit sofortiger Wirkung an die Forderungen des Pariser Klimaabkommens hält. Das bedeutet insbesondere einen raschen und kompletten Ausstieg aus Kohle, Öl, Gas.
Weiter fordern wir Klimagerechtigkeit: Der Prozess hin zu einer Gesellschaft frei von fossiler Energie muss von uns allen gemeinsam erkämpft werden und gleiche soziale und wirtschaftliche Absicherungen für alle garantieren. Weder im globalen Süden noch innerhalb unserer Gesellschaft dürfen Menschen benachteiligt werden.
Um das zu erreichen, braucht es ein basisdemokratisch aufgebautes politisches und wirtschaftliches System, das auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen aller Menschen ausgerichtet ist.
Fossil Banks – Too Big To Stay!“
Klimacamp: noch bis zum 11. Juli 2019 auf der Voltamatte in Basel
Aktionstage: 8. – 9. Juli 2019
Alle Fotos: CCJ
Weitere Fotos und ein Video der Aktionen in Zürich und Basel gibt´s hier.
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