Von Sahra Barkini – Stuttgart. „Faschismus im Alltag“ war Thema des 40. Umsonst & Draußen (UD) vom 2. bis zum 4. August auf der Uniwiese am Pfaffenwald in Vaihingen. Das UD hat also nun das „Schwabenalter“ erreicht. Wie jedes Jahr gab es neben guter Musik, leckerem Essen und Getränken zu erschwinglichen Preisen Infostände und im Forum spannende und informative Vorträge.
Es gab auch Vorträge, unter anderem von Janka Kluge (VVN-BdA) und von zwei AktivistInnen des AABS (des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart und Region).
Der AABS-Vortrag am Samstagnachmittag befasste sich mit dem Thema „Aktiv werden gegen den Rechtsruck“. Im Ankündigungstext hieß es dazu: Geflüchtetenunterkünfte gehen in Flammen auf, die faschistische Straßengewalt nimmt zu und in Teilen der Parlamente wird wieder vom 1000 jährigen Reich geträumt. Die Gesellschaft rückt unübersehbar nach rechts. Diese Entwicklung macht auch vor dem Südwesten keinen Halt. In Stuttgart hat die AfD den Wiedereinzug in den Gemeinderat geschafft und auch hier treten Rechte immer selbstbewusster in der Öffentlichkeit auf und nehmen auf gesellschaftliche Entwicklungen Einfluss.“
Die beiden AktivistInnen stellten vor etwa 25 ZuhörerInnen das AABS vor und erklärten, womit es sich beschäftigt. So findet jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr ein offenes antifaschistisches Treffen im Lilo (Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Straße 105) statt. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region ist ein Bündnis verschiedener Gruppen und Einzelpersonen, an dem sich alle beteiligen können, die gegen Faschismus, Rassismus und Rechtspopulismus aktiv werden wollen. Gemeinsam werden Aktionen organisiert, um dem gesellschaftlichen Rechtsruck den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Rechte Denkmuster finden sich aber nicht nur am ganz rechten Rand, sondern sind längst breit und in der Mitte der Gesellschaft angekommen und dort fest verankert. Dagegen wehren sich die AktivistInnen. Sie kämpfen für eine bessere und solidarischere Gesellschaft. Zu den Aktivitäten gehört der Protest gegen rechte Umtriebe, etwa Veranstaltungen von Neonazis und der AfD oder der „Demo für Alle“ gegen gesellschaftliche Vielfalt. Sie spielt momentan in Stuttgart aber keine große Rolle mehr.
Vor der letzten Bundestagswahl veranstaltete das AABS gemeinsam mit weiteren BündnispartnerInnen die Großdemo „Nein zur AfD“ (wir berichteten). Daneben werden eigene Veranstaltungen organisiert. Es gibt eine monatliche Antifa-Kneipe jeden zweiten Freitag im Monat im Linken Zentrum Lilo Herrmann. Außerdem organisiert das AABS politische Kampagnen. Im Anschluss an die Vorstellung des AABS gab es noch die Möglichkeit zu Diskussion und Erfahrungsaustausch.
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